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den Großbanken veranstalteten Hilfsaktion st wurde ebenfalls in
unsere Hände gelegt".
4. Die bei den einzelnen Revisionen gemachten Erfahrungen
der großen Anzahl Beamten fließen in einer Zentrale zusammen,
werden hier gesichtet, zusammengestellt und zum Ausbau des Re
visionssystems und damit zur Ausbildung der Beamten ver
wendet. Den ausgezeichneten Systemen unserer Revisionsgesell
schaften ist auch das fast fehlerlose Funktionieren ihres Revisions
dienstes zuzuschreiben.
Gegen diese nicht wegleugbaren Vorteile der Ausführung
der Bücherrevision in Gesellschaftsform können auch die argen
Verunglimpfungen, wie sie namentlich unseren Treuhandgesell-
schasten seitens der Einzelrevisoren st zuteil werden, nichts aus
richten; die Erfolge und die Anerkennung, die sich unsere Treu
handgesellschaften bei der Geschäftswelt errungen haben, ließen sie
ungehört verhallen.
Auf den Zusammenschluß in Verbänden beruhen auch nach
des Verfassers Ansicht die Erfolge, die unzweifelhaft der obligato
rische Revisor unserer Genossenschaft errungen hat. Über die
Nachteile der Revisionsgesellschasten, sofern sie außerhalb der be
ruflichen Leistungsfähigkeit liegen, spreche ich später in dem
Kapitel über „Die Berussbücherrevisoren in Deutschland".
Noch einige Worte über die Technik der Revision.st Wir
unterscheiden hier drei Arten Revision:
st vgl. hierzu meine Ausführungen in der Fußnote 2 S. 19.
st Auch Römer und Beigel überschreiten das Maß der Sachlichkeit bei ihrem
Urteil über die deutschen Treuhandgesellschasten; vgl. u. a. die im Jahre 1912 von
Beigel verfaßte „Broschüre Treuhand» jRevisions-) Gesellschaften oder beeidigte
Bücherrevisoren /herausgegeben vom Verband deulscher Bücherrevisoren)".
st über die Vornahme von Revisionen finden wir wertvolle Anleitungen und Rat
schläge u. a. bei R. Beigel, Theorie und Praxis der Buchführungs- und Bilanzrevision,
Dresden 1908; C. Porzig, Die Technik der Bücher- und Bilanzrevision, Stuttgart
1913; G. Kramer, Leitfaden für das Etats-, Rechnungs-, Kassen- und Revisionswesen
der deutschen Stadtgemeinden, Leipzig 1904; V. Muntendorf, Defraudationsschutz,
Brünn 1903; Karl Porges, Die Kontrolle bei der Manipulation und Buchführung
in Banken, Kreditinstituten, Sparkassen, Genossenschaften und allen öffentl. Unter
nehmungen, Wien 1903; A. Schmid, Die Bücher- und Bilanzrevision sowie das
Institut der Bücherrevisoren sSeparatabdruck aus dem Jahrbuche der Export
akademie des K. K. österreichischen Handelsmuseums 9. Studienjahr 1906/07),
Wien 1908; Hans Töndury-Giers, Die Organisation der Rechnungsprüfung bet
Aktiengesellschaften, Zürich 1903. Auch in den bekannten Werken über Bilanzwesen,
so von Nehm, Reisch und Kreibig, Fischer, Simon, Stern, Passow n. a. finden wir
viel hierhergehöriges Material, ebenso in den „Instruktionen" für die Revisoren
der einzelnen Revisionsgesellschaften und Verbände. Bezüglich der ausländischen
Literatur finden wir die besten Nachweise bei Stern, Buchhaltungslcxikon, Wien,
Berlin, Leipzig 1913.