Full text: Rechte der Hypothekengläubiger an Miet- und Pachtzinsen

12. Zwangs Verwalter A. schreibt: „Meine Abrechnun 
gen von 1908—1909 ergaben, daß unter 90 Fällen nur 6 
ohne Mietzessionen oder -Pfändungen vorlagen. In 1911 
hatte ich im ganzen 106 Zwangsverwaltungen. Davon 
gehen ab: 
a) dieselben Grundstücke 2 mal 5 
b) Neu- bzw. Rohbauten 27 mal 27 
32. 
Es bleiben bewohnbare Häuser 74 Stück. 
Es lagen Pfändungen und Zessionen vor bei 33 Stück. 
Der Rest von 41 Stück betraf jedoch Verwaltungen, von 
denen 21 nur wenige Tage dauerten. 
Bei 63 länger dauernden Zwangsverwaltungen war also 
33 mal die Miete durch Zession oder Pfändung der Verwal 
tung entzogen; 20 mal war sie frei/' 
13. Zwangsverwalter K. und acht andere Zwangsver 
walter berichteten über das häufige Vorkommen derselben 
Personen als Zessionare bei Mietzessionen, wonach festzu 
stellen ist, daß im Laufe der letzten beiden Jahre z. B. ein 
„Bankier S. 27 mal als Zessionär von Mieten in Zivangs- 
verwaltungssachen aufgetreten ist. 
b) Berichte au§ anderen größeren Städten und Gemeinden 
des Reiches. 
1. Altona: Zwangsvcrwalter G. schreibt: 
„Ich besorgte 1912 10 (1911 20) Zwangsverwaltungen. 
Dabei lagen in 8 (10) Fällen Zessionen und Pfändungen 
der Mieten vor." 
2. Altona: Beeidigter Zwangsverwalter D. schreibt: 
„In 75 Prozent aller von mir besorgten Zwangsverwal 
tungen lagen Verfügungen über die Mieten vor." 
3. Bielefeld: Zwangsverwalter Sch. schreibt: 
„In 30 Fällen von den mir übertragenen 34 Zwangs 
verwaltungen habe ich die Beobachtung gemacht, daß 
die Mieten entweder gepfändet oder abgetreten waren 
oder sonst anderweitig über dieselben verfügt war zum Nach 
teile der die Zwangsverwaltung betreibenden Gläubiger." 
4. Bielefeld: Der Kredit- und Sparverein e. G. schreibt: 
„Auch wir bestätigen Ihnen gern, daß nach unseren Er 
fahrungen bei Zwangsversteigerungen fast ausnahms-
	        
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