regulären direkten Steuern im allgemeinen den Einzelstaaten er
halten wissen möchte, welche doch nach wie vor die wichtigsten
kulturellen Aufgaben zu erfüllen haben, so kommen nur einmalige
oder einigemal wiederholte Cinkommenszuwachs- und Vermögens
steuern in Betracht und außerdem die allgenreine Erbschaftssteuer,
welche ja auch auf das einzelire Vermögen eine eirrmalige Steuer
ist. Bei diesen „Kriegsgewinnsteuern" inr weitesten Sinrre uird Ver
mögensabgaben hätte aber eure viel schärfere Kontrolle der tatsäch
lichen Verhältnisse einzusetzen, als wir sie bisher bei den direkten
Steuern in der Regel gehabt haben, um arrch alle die Gewinne,
die sich inr Erwerb von Luxusgütern u. dgl. versteckt haben, noch
energisch heranzuziehen. Auch weiterhin rvird wahrscheirrlich für
die direkte Besteuerung eine schärfere Feststellung vor allem des
Cffektenvermögens, das sich so leicht verheimlichen läßt, rricht zu
umgehen sein. Aber arrch das gewerbliche und landwirtschaftliche
Vermögen ist nrit seinen wirklichen Erträgen viel schärfer als bis her
zu erfassen.
Immer nruß man sich vergegenwärtigen, daß wir in der ge
samten Wirtschaftspolitik nach derrr Kriege vor ganz neue Auf
gaben gestellt sind, die über die früheren unendlich hinausgehen,
und daß man nrit den bisherigen Gesichtspunkten und Grund-
sätzen für sie nicht auskommt. Der Staat wird die ungeheuren
Kosten, die der Krieg inr Gefolge hatte und noch haben wird, anr
leichtesten tragen können und die Schäden des Krieges am ersten
überwinden, der am klarsten erkennt, daß die wirtschaftlichen Auf
gaben nach dem Kriege ganz andere geworden sind, die mit den
früheren kaunr mehr zu vergleichen sind, und der am besten und
lchnelisten sich diesen neuen Aufgaben anpassen wird. Das ist
nur unter Mitwirkung der Wissenschaft möglich, die am
ersten imstande sein wird, neue Gesichtspunkte dafür anzugeben,
und die nach allen Richtungen zu fördern daher von der höchsten
^Dichtigkeit ist. x )
l ) Dazu ist gar keine Errichtung kostspieliger „Institute" nötig, die
einsprechend der noch herrschenden historischen Schule ein großes Tatsachen
material aufhäufen, weil die große Zahl der wissenschaftlich Arbeitenden
*öen nur zu solchen deskriptiven Leistungen, nicht aber zur Lervorbringung
neuer Gesichtspunkte und Gedanken fähig ist. Nicht Sorge für die Qua».
s"ät der Wissenschaft, sondern für die Qualität, nicht für den Stoff,
sondern für den Geist ist auch hier unsere Aufgabe. Wir brauchen Männer
mit neuen Ideen, nicht aber eine Vermehrung der Doktoren und Doktor-
urbeilen.
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