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Enragsminimum, der tausch wirtschaftliche Grenzertrag, bestimnlt
in jedem Erwerbszweige die höchsten aufzuwendenden Kosten und
den Preis.
Mit dem Gesagten ist aber der Preis eines Gutes bisher nur
mit den Anbietern und ihrem Ertragsstreben in Beziehung ge
bracht, die natürlich ihren Ertrag als Einkommen ihrer Konsum-
wirtschaft zugrunde legen. Er kann aber noch mit den Bedarss-
empfindungen der Käufer jener Güter in Beziehung gebracht
werden. Darüber ist zu sagen: Anter den zahllosen Konsumenten
von Massengütern befinden sich sehr viele, die viel mehr für das
Gut zahlen könnten als der Preis angibt. Es befinden sich aber
einige darunter, die die letzte von ihnen gekaufte Einheit gerade
noch im Rahmen ihres ganzen Wirtschastsplanes erstehen konnten.
Bei einem höheren Preise würden fie weniger oder gar nichts
kaufen können. Diese Konsumenten sind die Grenzkonsumenten
für jene Güterart. Sie können fich das Gut gerade noch mit einem
durch das Gesetz des Ausgleichs der Grenzerträge für ihre ganze
Wirtschaft bestimmten Minimum an Konsumertrag, ihren indi
viduellen Grenzkonsumertrag, kaufen, und ein solcher Grenzkonsu
ment bestimmt also mit seinen wirtschaftlichen Erwägungen, dem
Grenzkonsumertrag als Richtschnur für sein wirtschaftliches Landein
ganz ebenso den Preis wie aus der Angebotsseite der letzte An
bieter, der Grenzanbieter, der ein Minimum von Erwerbsertrag,
den tauschwirtschastlichen Grenzertrag, erzielt. Wie danach der
Preis letzten Endes durch die Nutzenschätzungen des Grenz
konsumenten und den tausch wirtschaftlichen Grenzertrag be
stimmt wird, ist am besten bei der Erklärung des Monopol
preises zu zeigen.
Der Monopolist setzt der: Amsang des Angebots fest und
kann auch den Preis einseitig festsetzen. Aber er wird dabei „be
stimmt" durch sein Ertragssireben. Aus die Löhe des Ertrags
und damit des festzusetzenden Preises sind nun offenbar die Nutzen
schätzungen der Konsumenten und die dadurch bestimmte Ver
teilung ihres Geldeinkommens auf ihre Bedürfnisse von Bedeutung.
Wo ist die Grenze, bis zu der der Monopolist mit seinen Preis-
forderungen mit Rücksicht aus möglichst hohen Gesamtertrag gehen
kann? Das ist das Problem des Monopolpreises. Diese Grenze ist
der Grenzkonsumertrag des Grenzkonsumenten, d. h. des
jenigen, der das Gut zu einem Preise, bei welchem der Monopolist