Einleitung.
Antwort überhaupt nichts anderes tun, als daß er sich der verschiedenen
Punkte zu entsinnen sucht, in welchen der Inhalt seiner eigenen mit dem
Inhalte aller, oder doch der meisten anderen „Werttheorien“ überein
stimmt. Die Antwort wird einmal schon etwas sehr Gezwungenes an
sich haben; es ist nicht leicht, über etwas zu reden, soll man sich
dabei von den eigenen Gedanken über dieses Etwas wegdenken. Die
Antwort dürfte auch recht karg ausfallen; oder ließen sich besonders
viele solcher Punkte der allgemeinen Übereinstimmung aufzählen f Die
Antwort wird schließlich auch ziemlich fadenscheiniger Natur sein;
denn ob jene Übereinstimmung im einzelnen Falle eine wirkliche und
stichhaltige sei, das könnte doch erst eine sehr eindringliche Kritik
feststellen. Näher kann ich hier darauf nicht eingehen. Es war mir
nur um ein Streiflicht zu tun, und das leuchtet auch so noch hell
genug.
Ich lasse jetzt alle Annahmen fallen, und spreche frei zur Sache.
Diese Annahmen haben mir geholfen, eine Behauptung zu rechtfertigen,
die anfänglich wohl kaum viel Zustimmung gefunden hat. Jetzt wird
es mir vielleicht eher zugegeben werden, daß man gewisse Dinge,
Zustände nämlich der sogenannten Wertlehre, seltsam finden kann.
Dinge, an denen sonst in der Wissenschaft achtlos und arglos vor
übergegangen wird.
Inzwischen ist aber meine Darlegung bis zu einem Punkt ge
diehen, wo der Inhalt jener Behauptung geradezu die Gestalt einer
gebieterischen Forderung annimmt. Von den Dingen, die sich nunmehr
der Erörterung nahelegen, gilt in der Tat, daß man sie seltsam finden
muß. Deshalb einfach, weil sonst die Möglichkeit einer dauernden
Schädigung unserer Wissenschaft bestehen bliebe.
Sobald in der „Wertlehre“ von ihrer Zerfahrenheit die Rede ist,
geschieht es zwar meistens im Tone des Bedauerns, der Klage. Aber
diese Klagen sind zu stumpf, um sehr eindringlich zu sein, um auf
rüttelnd zu wirken. Die Hoffnungsseligkeit hat ihnen die Spitze ab
gebrochen. Denn immer klingen sie in einer Hoffnung aus, ja geradezu
in der Verheißung, daß es nun sicher bald besser werden soll. So
meint auch v. Böhm-Bawerk in der unmittelbaren Fortsetzung
jener früher angeführten Stelle:
allein wenn mich nicht alles täuscht, so ist ein endgültiger Um
schwung zum Besseren nahe.“
Woran knüpft sich nun diese Hoffnung? Sie knüpft sich — an
eine „Werttheorie“ 1 Das gilt von der Meinung des einzelnen Theor
retikers, wie von der allgemeinen: Die Erlösung aus der chaotischen