Full text: Einführung in das Studium der Konjunktur

2. Die private Unternehmung im Wandel der Konjunktur. 
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schäftender Subjekte, welcher nur diese Einzelhandlungen nicht 
isoliert voneinander vornehmen, sondern in dem Zeitalter der Gesell 
schaftswirtschaft, freiwillig oder durch Zwang, durch die zahl 
reichsten Bande imierer und äußerer Natur so miteinander ver 
knüpft sind, daß wir in ihren Endwirkungen diese Einzelhandlungen 
als etwas Ganzes und in sich Zusammenhängendes auf fassen 
müssen. 
Die Unterschiede für das Vorgehen und das Handeln bei den 
einzelnen Unternehmungen beruhten auch, vor allem auf der Art 
ihrer Organisation, darauf, ob wir es mit Gesellschaftsunter- 
mehmungen, oder mit Privatuntemehmungen zu tun hatten. Von 
ganz besonderer Wichtigkeit waren dann weiter die ökonomischen 
Bedingungen der Produktion, vor allem die Zusammenhänge, welche 
'zwischen der Größe des Absatzes und der Höhe der Produktions 
kosten bestanden, oder, anders ausgedrückt, wie sich die eisernen 
zu den proportionalen Kosten verhielten. Man kann sagen, daß bei 
einer Fabrik im allgemeinen die eisernen Kosten um so höhere sind, 
über eine je höhere Kapitalzusammensetzung sie verfügt, d. h. ein 
je größerer Teil vom Gesamtkapital das stehende in Anspruch 
nimmt, dasjenige, welches in Sachgütern, wie Gebäuden, Maschinen, 
Verkehrsmitteln usw., angelegt ist. Demgegenüber setzt sich das 
umlaufende Kapital aus den Roh- und Hilfsstoffen der Produktion 
und den Beträgen zusammen, welche für Gehälter und Löhne auf 
gewandt werden. Der ökonomische Unterschied beider Arten von 
Kapital, vom Standpunkte der Produktion aus gesehen, beruht be 
kanntlich darin, daß das stehende Kapital (auch als Anlage 
kapital bezeichnet) nur allmählich der Abnützung während des 
Produktionsprozesses unterliegt, während dies beim umlaufenden 
Kapital (auch als Betriebskapital bezeichnet) in der Wirtschafts 
periode der Fall ist, in welcher es in die Produktion eingeht. Geht 
der Absatz und mit ihm die Produktion zurück, so kann man un 
schwer das umlaufende Kapital verringern, während dies beim 
stellenden Kapital nicht möglich ist. Die Verzinsung, die Amortisa 
tion und Instandhaltung dieses stehenden Kapitals muß bei einer 
Verringerung der Produktion von einer kleineren Produktionsleistung 
getragen werden. Auch für die Teile des stehenden Kapitals, welche 
bei einer Einschränkung der Produktion stille gelegt sind, gilt das 
gleiche, wodurch natürlich die Produktionskosten erheblich steigen 
müssen. 
Unter diesem Gesichtspunkte kann man. es auch leicht ver 
stehen, warum gerade in dieser Hinsicht die Hausindustrie 
einen besonderen Typus der gewerblichen Betriebsformen darstellt,
	        
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