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Handeln getrieben wird und nicht immer fähig ist, die 
Natur der Ursachen, die sie treibt, verstandesmäßig festzu 
stellen oder die Folgen ihrer Handlungen klar zu zeichnen 
— dies alles scheidet die Frauenbewegung keineswegs von 
den großen Reformbewegungen der Menschheit, sondern 
stellt sie vielmehr mit ihnen in eine Linie, indem es beweist, 
wie lebensvoll, spontan, wie durchaus organisch und un 
gekünstelt sie ihrem Wesen nach ist. 
Die Tatsache, daß sie sich an einem Ort als leidenschaft 
liche, manchmal fast zusammenhanglose Forderung nach 
rechtmäßiger Teilnahme an öffentlichen un d sozialen Pflich 
ten äußert, während sie sich anderwärts als entschlossenes 
Streben nach Bildung fühlbar macht, daß sie sich in einem 
Land hauptsächlich im Kampf um die Erweiterung der 
Gebiete weiblicher Lohnarbeit verkörpert, während sie 
sich in einem andern in erster Linie in dem Bestreben, das 
persönliche Verhältnis der Geschlechter neu zu gestalten, 
ausdrückt, daß sie bei einem Individuum sich in leiden 
schaftlichem und manchmal lärmendem Kampf um per 
sönliche Handlungsfreiheit äußert, bei einem andern still 
in der Tiefe des eigenen Innern — diesem Hauptschlacht 
feld, auf dem alle Fragen menschlichen Fortschritts end 
gültig ausgefochten und entschieden werden — durchge 
kämpft wird: all diese Verschiedenheiten und die Tat 
sache, daß die Durchschnittsfrau ganz von der Arbeit auf 
ihrem eigenen kleinen Gebiet in Anspruch genommen ist, 
beweist nicht die Schwäche, sondern die Stärke der Be 
wegung, die als Ganzes betrachtet eine stetige und fortlau 
fende ist in der Richtung zunehmender Tätigkeit und Bil 
dung und der Abwehr jeder Möglichkeit weiblichen Para 
sitentums. Langsam und unbewußt, wie das Kind sich im 
Mutterleibe bildet, wächst diese Bewegung im Schoße un 
serer Zeit und fordert ihren Platz neben jenen großen 
menschlichen Entwicklungen, von denen die Menschen an 
gesichts ihrer Ursprünglichkeit und ihres Zusammenhangs
	        
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