Full text: Die Frau und die Arbeit

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es so hoch aufpflanzen können, daß alle Völker der Erde 
es sehen; bis die Frauen auch der niedersten menschlichen 
Rassen sich unter ihren Falten sammeln und kein Kind ins 
Leben treten wird, das nicht in ihrem Schatten geboren 
wäre. 
Wir sind nicht neu! Wenn ihr uns verstehen wollt, so 
schaut zweitausend Jahre zurück und studiert unsere Her 
kunft ; unsere Abstammung ist unsere Erklärung. Wir sind 
die Töchter unserer Väter sowohl als unserer Mütter. In 
unseren Träumen hören wir noch das Klirren der Schilder, 
die unsere Vorväter vor der Schlacht zusammenschlugen 
mit dem Ruf nach „Freiheit“! Diesen Ruf hören wir in 
unseren Träumen, und wenn wir wachen, tönt er von unse 
ren Lippen! Wir sind die Töchter jener Männer. 
Aber man wird vielleicht ein wenden: „Sind nicht Frauen 
unter euch, die das Losungswort Freiheit und Arbeit nur 
benützen werden, damit sich ihnen die Tore zu noch größe 
rer, raffinierterer Genußsucht, zu noch gewinnbringende 
rem und genußreicherem Parasitismus öffnen? Gibt es 
nicht Frauen, die unter dem Schein von Arbeit nur nach 
neuen Wegen zu sinnlicher Lust und Zügellosigkeit suchen, 
für die die Bildung des Geistes und die Erschließung neuer 
Arbeitsfelder an der Seite des Mannes nur neue Mittel 
sind, um sich bemerkbar zu machen und zu schmarotzen ?“ 
Unsere Antwort ist: Es mag sein, daß solche unter uns 
sind, aber — sie gehören nicht zu uns. Wir selbst wenig 
stens lassen uns selten von ihnen täuschen; die Schafe er 
kennen gewöhnlich den Wolf, so sorgfältig er sich in den 
Schafpelz kleidet, wenn sie ihn auch nicht immer aus der 
Herde zu vertreiben vermögen und wenn der Zuschauer 
ihn auch nicht erkennt! Die Außenstehenden mögen durch 
sie irregeführt werden; wir, die Schulter an Schulter mit 
ihnen stehen, kennen sie schon; es sind ihrer weder viele, 
n °ch sind sie etwas Neues. Sie gehören zu den ältesten 
Überbleibseln, zum Urbestand der Menschheit. Sie sind
	        
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