Full text: Die Landwirtschafts-Genossenschaften Sowjet-Rußlands

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stieg! Gemeinsam mit den russischen Arbeitern haben sie den Zarismus ge 
stürzt und die schmarotzenden Großgrundbesitzer verjagt. Das Land gehört in 
Rußland den schaffenden Bauern und Arbeitern. Wer den Boden bearbeitet 
hat, hat auch die Nutznießung. Darum sind unsere russischen Berufskollegen 
heute imstande, nicht nur ihren eigenen Mißerntegebieten, sondern auch uns 
praktische Hilfe zu senden. Ihre Regierung, die nicht wie bei uns eine Regie 
rung der Kapitalisten und Bureaukraten ist, sondern eine Regierung der 
Ar beiter und Bauern, hat ein warmes Herz für die Nöte des kleinen 
schaffenden Mannes, nicht nur im eigenen Lande, sondern auch für andere 
Nationen. 
Berufskollegen! Bundesfreunde! Wir danken den russischen Brüdern, der 
russischen Arbeiter- und Bauern-Regierung für diesen ersten Beweis tätiger 
Hilfe. 
Wir deutschen Kleinbauern haben erkannt, daß die Kapitalisten und Groß 
grundbesitzer uns nicht helfen wollen, sondern im Gegenteil unsere Lasten nur 
immer drückender, unsere Not immer unerträglicher machen. Wir haben 
erkannt, daß nur die organisierte Selbsthilfe der schaffenden Bauern im Bündnis 
mit der kampfbereiten Arbeiterschaft imstande ist, uns zu retten. Wir sehen 
aus dem Verhalten unserer russischen Berufskollegen, daß der Weltbund der 
Bauern kein leeres Wort ist, sondern eine Organisation der Tat, und eben der 
„Internationale Bauern-Ra t", mit dem unsere ,,A rbeitsgemein- 
schaft der schaffenden Landwirte, Pächter und Siedler" 
gemeinsam arbeitet, verwirklicht den Weltbund der Bauern aller Länder und 
kämpft für Boden und Freiheit. 
Die Hilfsbereitschaft der landwirtschaftlichen Genossenschaften Sowjet- 
Rußlands wird uns ein Ansporn sein, die eigenen kleinbäuerlichen 
Genossenschaften fester zusa m m enzufassen und besser 
auszubauen. Das Entgegenkommen der Sowjetregierung muß uns an 
feuern, jetzt erst recht von der deutschen Regierung die notwendigen zinslosen 
Kredite und Frachtermäßigungen zu verlangen. Das Bündnis der Arbeiter und 
Bauern in Sowjet-Rußland, das dort einen Arbeiter- und Bauernstaat auf 
richtete, soll uns als Beispiel dienen für das, was auch die deutschen Arbeiter 
und Bauern haben müssen. 
Es lebe das Bündnis der russischen und deutschen Arbeitsbauern! 
Es lebe der Weltbund der Bauern und Arbeiter! 
Was Lenin zur Genossenschaft sagte 
Noch niemals in der Weltgeschichte hat eine Regierung die 
genossenschaftlichen Selbsthilfeorganisationen der werktätigen Be 
völkerung in Stadt und Land als Organe des Staates benutzt. Es 
ist auch klar, daß ein kapitalistischer Staat die proletari 
schen antikapitalistischen Genossenschaften 
entweder bekämpfen, schikanieren oder hemmen muß; bestenfalls 
kann er sie dulden — es sei denn, er versteht sie zu seinen eigenen 
Interessen auszunutzen, wodurch diese Genossenschaften dann den 
Interessen ihrer Klasse verlorengehen. 
Der erste Arbeiter - und Bauernstaat hat natürlicher 
weise die gegenteilige Einstellung zur Arbeiter- und Bauern 
genossenschaft, als sie ein kapitalistischer Staat hat, Der Sow 
jetstaat, der den Kapitalismus beseitigt, nimmt 
als erster Staat der Welt die Genossenschaften 
zu den Grundelementen seiner neuen wirtschaft 
lichen Aufbaupolitik. In Sowjet-Rußland sind die Ge
	        
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