Full text: Denkschrift betreffend die Neuregelung der handelspolitischen Beziehungen Deutschlands zu den Vereinigten Staaten von Amerika

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Als ausgeschlossen kann gelten, daß 
eine Minderung der derzeitigen amerikani 
schen Zölle um 20% von Vorteil wäre für 
1. die Holztypenindustrie. Der Zoll be 
trägt hier 25% vom Wert. Angesichts der hohen 
Entwicklung dieser Fabrikation in den Vereinigten 
Staaten, ihrer billigen Hölzer und des vorzüg 
lichen Maschinenmaterials kommt dort kein 
deutscher Wettbewerb auf. Eher umgekehrt. 
Man verlangt hier, daß der gleiche Zoll auf die 
amerikanische Einfuhr nach Deutschland gelegt 
werde wie auf die Einfuhr in die Union. 
2. die Kabelindustrie. Nach Ansicht einer 
süddeutschen Firma kann man nicht daran denken, 
künftig Beziehungen zu Amerika anzuknüpfen. 
Die Branche ist drüben so hoch entwickelt wie 
bei uns und verfügt über niedrige Rohmaterial 
preise und einen enormen Zollschutz. 
3. die Herstellung landwirtschaftlicher 
Maschinen. Die Amerikaner sind hier die ersten 
Fabrikanten. Eine Minderung des Zolles von 
45% auf 36% wäre ohne jeglichen Nutzen für 
unseren Export nach drüben. 
4. für Heizkessel. Die Klassifizierung dieses 
Artikels im amerikanischen Tarif ist sehr schwer; 
das Produkt zahlt entweder 45% oder 8—IO Cents 
pro Pfund = 180%. 
Der deutsche Zoll beträgt 6—8 % vom Wert. 
Wenn wir nach Amerika exportfähig werden 
sollen, muß der amerikanische Zoll auf 10% vom 
Werte herabgesetzt werden; und das ist nach 
Lage der Sache kaum zu erwarten. 
5. Aus Mannheim wird uns ferner als charak 
teristische Äußerung mitgeteilt, daß amerikanische 
Fabrikanten von Zentralheizungsapparaten 
vor zwei Jahren deutschen Konkurrenten ihre Be 
triebe mit dem ausdrücklichen Bemerken zeigten, 
daß dies ja für sie unbedenklich sei, da Deutschland 
ihnen in ihrem Lande niemals würde Konkurrenz 
machen können, weil sie ihre hohen Zölle nie 
würden fallen lassen. Eine 20prozentige Minde 
rung der derzeitigen amerikanischen Zölle dürfte 
demnach für uns kaum von Wert sein. 
Aussichtslos wäre höchst wahrscheinlich trotz 
20 prozentiger Reduktion der amerikanischen Zölle 
auch die Ausfuhr 
6. von Lampen, 
7. von Erzeugnissen aus Kupfer und 
Messing. Hier rechnet man viel mehr mit der 
amerikanischen Einfuhr zu uns als der Ausfuhr 
nach dort. 
8. von Erzeugnissen der Großeisenindustrie 
(Konstruktionseisen), 
9. für Papierknöpfe, Hartpapierwaren 
usw. In Amerika existieren drei große Knopf 
fabriken, deren Überproduktion sich auf allen
	        
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