Full text: David Ricardo und die Grenzwerttheorie

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Das ethische Werturteil bezieht sich auf die reinen 
Vernunftmotive des Handelns (ohne Bezug auf dessen 
Resultat) in Angemessenheit mit dem Sittlich-Guten, 
das durch die praktische Vernunft im Menschen ge 
geben ist. 
Das ökonomische Werturteil bezieht sich auf das 
Resultat von Handlungen und den Inhalt von Gegen 
ständen, die zu einer bestimmten Lebensgestaltung 
nötig sind. 
Es erhellt somit, von selbst, daß die ethischen und 
ästhetischen Werturteile unmittelbar aus der inneren 
Zweckmäßigkeit des Geistes entspringen, sie kümmern 
sich nicht darum, ob die äußere Welt ihre Ausführung 
in dem Augenblicke zuläßt oder nicht zuläßt. Anders 
steht es mit den ökonomischen, den wirtschaftlichen 
Werturteilen: Sie beziehen sich gerade auf die Aus 
führung von Zwecken und die Beschaffung von Mitteln, 
die bestimmten Lebenszwecken, physischen oder geistigen, 
auch ethischen oder ästhetischen, dienen. Die wirt 
schaftlichen Zweckreihen beziehen sich direckt auf die 
Gegenstände der physischen Welt, und, indem sie in 
dauerndem Kontakt mit dieser stehen, verlieren sie die 
reine geistige Unmittelbarkeit und die unabhängige 
innere Motivation, die den ästhesischen und ethischen 
Werturteilen eigen ist. 
Es besteht aber ein Zusammenhang zwischen all 
diesen Werturteilen des Menschen. Wie die ethischen 
und ästhetischen Werturteile in direkter oder indirekter 
Motivation die wirtschaftlichen Handlungen des Menschen 
kein Begriff, sondern das Gefühl (des inneren Sinnes) jener Einhellig 
keit im Spiele der Gemütskräfte ist, die nur empfunden werden 
kann“. S. 75. 
Uber die unbewußte Zweckmäßigkeit im Schönen zu den 
Elementen der Lebenssteigerung: „Das Schöne ist das Symbol des 
Sittlich-Guten“. S. 230, 234.
	        
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