Full text: Probleme der Wirtschaftsgeschichte

IX. Die älteste deutsche Steuer. HL23 
als die Bede ist die Accise (das Ungeld), die etwa so alt ist wie 
die ausgebildete deutsche Stadtverfassung. 
Die ersten Andeutungen über das Vorkommen der Bede 
stammen aus der fränkischen Zeit, aus jener Periode, über deren 
urkundlichen Vorrat G. Waitz im 4. Band seiner erschöpfenden 
deutschen Verfassungsgeschichte Aufschluß gibt!). Es sind die 
Grafen, die eine solche Abgabe erheben. Im Lauf der Zeit 
mehren sich die Nachrichten. Schildern wir sogleich, in welcher 
Gestalt uns die Bede seit dem Ende des 12. Jahrhunderts er- 
scheint. 
Die Abgabe führt mannigfaltige Namen?): petitio, Precaria, 
!) Bd. 4 (2. Aufl.), S. 119 und 171 ff. W. Sickel, Die Privat- 
herrschaften im fränkischen Reich, Westd. Ztschr. 16, S. 76 f. 
?) Vgl. z. B. Waitz 8, S. 394 ff. Weitere Belege findet man in 
der Spezialliteratur über die Bede (z. B. Thölke S. 88), von der ich 
hier eine Auswahl folgen lasse. ~Ernst Baasch,Die Steuer im Herzog- 
tum Baiern bis zum I. landständ. Freiheitsbrief, Marburger Diss. v. 1888. 
— G. v. Below, Art. Bede im Handw. d. St. Ders., Grundsteuer 
in älterer Zeit, ebenda. Ders., Zur Frage nach dem Ursprung der 
ältesten deutschen Steuer, Mitteil. des Instituts für österreich. Ge- 
schichtsforschung 25, S. 455 ff. Ders., Gesch. der direkten Staats- 
steuern in Jülich und Berg, in: landstd. Verf. von Jülich und Berg III, 
I u. 2 (Ztschr. des berg. GV.s Bd. 26, 28, 29; vgl. Landtagsakten von 
Jülich-Berg I, S. 1 Anm. 1). D ers., Derdeutsche Staat des Mittelalters1, 
S. 85 ff. und S. 103. Ders., GGA. 1890, S. 311 ff. ~ C. Beyerle, 
Die Pfleghaften, Ztschr. d. Savigny-Stiftung, Germ.-Abt., 1914, 
S. 212 ff. ~ Bittner, Gesch. der direkten Staatssteuern im Erz- 
stift Salzburg, Archiv f. österreich. Gesch. 92 (1903), S. 483 ff. (auch 
als SA.); dazu G. v. Below, Mitt. des Instituts a. a. O.; Stengel, 
Ztschr. der Sav.-Stiftung, Germ.-Abt., Bd. 25, S. 321 ; H. B. Meyer, 
Hist. Vierteljschr. 1904, S. 88 ff. und S. 438 ff. ~ Brennecke, Die 
ordentlichen direkten Staatssteuern Mecklenburgs im Mittelalter, 
Marburger Diss. v. 1900; dazu G. v. Belotv, Ztschr. f. Sozialwissen- 
schaft Bd. 6, S. 311 A. 8. + Christophel, Die direkten Staatssteuern 
in Baden bis zum 16. Jahrh., Freiburger Diss. v. 1911. – Dopssch, 
Beiträge zur Gesch. der Finanzverwaltung Österreichs im 13. Ih., 
Mitt. des Instituts 18 (1897), S. 233 ff. Ders., Steuerpflicht und 
Immunität, Savigny-Ztschr. 1905, S. 1 ff. ~ A. Eggers, Das 
Steuerwesen der Grafschaft Hoya, Marburger Diss. v. 1899; Ders., 
ein Herborder Bederegister v. 1398, Annalen des V.3 f. Nassauische 
I
	        
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