Fortgang der Bewegung.
On der nächsten Zeit sind einige Wanderversammlun-
Jaen abgehalten worden. Der Gemeindeschullehrer
Adolf Da ma sch k e hatte sich der Bewegung im August
1890 angeschlosssen und war von mir zum 17. März 1891
gemeinschaftlich mit Dr. Kirchhoff zu einem Vortrage
über Arbeit und Boden aufgefordert worden, der der
erste in der großen Reihe seiner Vorträge über die Bo-
denfrage gewesen ist. Er hat dann mit Erfolg die Deut-
schen Gewerkvereine Hirsch-Dunkerscher Richtung für die
Bodenreform zu gewinnen versucht, was im Zentralrat
der Gewerkvereine zu lebhaften Auseinanderssetzungen
geführt hat. Der Anwalt der Gewerkvereine und frei-
sinnige Abgeordnete Dr. Max Hirsch war kein Anhänger
der Manchesterlehre, die damals noch seine Partei be-
herrschte. Er nahm aber Anstoß an dem Gedanken der
Verstaatlichung des Bodens und war über das eindrin-
gen der Bodenreformer in seine Vereine sehr erzürnt.
Die meisten Gewerkvereine haben aber im Gegensatz zu
ihrer obersten Leitung die Bodenreformbewegung schon
damals unterstütt.
Am 30. November 1891 hat Damaschke in einer unserer
Wanderversammlungen einen Vortrag über Manchester-
tum, Antisemitismus oder Bodenbesitzreform gehalten,
der besondere Beachtung fand. Die Stellung zum An t i-
s emitis mu s war schon von Flürsscheim in seinem
erstem Buch: „Auf friedlichem Wege“ (S. 169-178) an-
geschnitten worden. Er hatte seine Auseinandersetzun-
gen mit den Worten gesschlossen: „Schafft den K a p i t a-
l'is m u s durch Aufhebung des Bodenmonopols aus der
Welt, und die Ju d en werden mit seiner Hilfe keine
Macht mehr zu erringen vermögen!“
Damaschke hat diesen Gedanken weiter ausgeführt.
Er zeigte, daß zum freien Spiel der Kräfte auch die glei-
<en Bedingungen vorhanden sein müßten, und bewies,
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