Full text: Der Weg der Reparation

EINUNDDREISSIGSTES KAPITEL 
DIE AUSFÜHRUNG DES PLANES 
DIE REPARATIONSANLEIHE 
Nach Abschluß der Londoner Konferenz blieb es in der An- 
leihefrage eine Zeitlang recht still, Die englischen und amerika- 
nischen Bankkreise, welche während der Konferenz eine stärkere 
Sicherung der Anleihe gegen politische Zwischenfälle gefordert 
hatten, verhielten sich abwartend, Erst gegen Ende September 
kam es zu Besprechungen über die Anleihe in London, die auf 
der Seite der Geldgeber von der Firma J. P. Morgan & Co, und 
der Bank von England, auf deutscher Seite von Dr, Schacht und 
Dr. Luther geführt wurden, Die Verhandlungen waren kurz, die 
Bedingungen wurden mehr oder weniger diktiert, 
Am 10, Oktober wurde das Abkommen über die Anleihe ge- 
zeichnet. Die Bedingungen waren: 7 Prozent Zinsen, ein Ausgabe- 
kurs von 92 Prozent, Rückzahlung am 15, Oktober 1949 mittels 
eines Tilgungsfonds, in Amerika zu 105 Prozent, in den anderen 
Ländern zu pari, Die Banken übernahmen die Anleihe in Amerika 
zu 87 Prozent, in Europa zu 87% Prozent abzüglich Stempelsteuer, 
Da der Reinerlös für die Reparation 800 Millionen Mark betragen 
sollte, mußte der Nennbetrag der Anleihe erheblich höher ge- 
nommen werden, Inzwischen ist auch das englische Pfund Ster- 
ling, auf das der größte Teil der europäischen Anleihetranchen 
Jautet, auf die Goldparität gestiegen, Daher stellt sich der Kapital- 
betrag der gesamten Reparationsanleihe, in Goldmark umge- 
rechnet, zur Zeit auf etwa 960 Millionen, 
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