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Beim Vergleich der Schwankungen der Tagelöhne für alle Arbeiter
kategorien in verschiedenen Gouvernements wird eine Regelmässigkeit
schwerlich bemerkt. Man kann nur feststellen, dass mit den geringsten
Ausnahmen die niedrigsten Schwankungen in der 2. und 3. Periode auf
Bessarabien und die höchsten in den meisten Fällen auf das Gouv.
Ekaterinoslaw kommen.
IV. Einer der grossen Mängel der Angaben des Äckerbauministe
riums, auf welche wir uns bis jetzt stützten, ist der, dass die Lohne nur
nach den Körperkräften resp. dem Geschlecht der Arbeiter und nicht nach
der Art der verrichteten Arbeiten unterschieden werden. Die Löhne
werden ganz einfach nur ais Tagelöhne bezeichnet, während sie doch
für verschiedene Arbeiten verschieden hoch sind. Aus diesen Gründen
haben wir es für zweckmässig befunden, ausser den allgemeinen Angaben
des Ackerbauministeriums auch die Angaben über die Arbeitslöhne bei
zufügen, die wir auf Grund der jährlichen landwirtschaftlichen Semstwo-
Chronik des Gouv. Cherson zusammengestellt haben. In vorstehender
Tabelle LXV sind durchschnittliche Tagelöhne für das Jahrzehnt 1893
bis 1903 für alle sechs Kreise des Gouv. Cherson berechnet. 1 )
Wie aus dieser Tabelle ersichtlich wird, sind die Löhne nicht nur
für verschiedene Perioden der Feldarbeiten verschieden, sondern sie
unterscheiden sich in einer und derselben Arbeitsperiode nach der Art
der Arbeit. So sind zunächst die Tagelöhne nach der Art der Arbeiten
bei der Bestellung zu unterscheiden, dies sind die Löhne für den Pflüger,
den Ochsentreiber resp. Pferdelenker und den Säemann. Und jede dieser
Löhne sind wiederum ungleich, je nachdem sie im Frühjahr oder im
Herbst zu verdienen sind. Am höchsten steht der Tagelohn des Säe-
mannes, am niedrigsten der des Treibers. Die Grösse dieser Unter
schiede wird in Prozenten folgenderweise dargestellt:
(Tabelle LXVI)
Der Unter
schied zwischen
der Höhe des
Tagelohnes
zwischen den
Löhnen des
Säemannes und
des Pflügers:
zwischen den
Tagelöhnen des
Säemannes und
des Treibers:
Alexandria: Elisabethgrad:
Ananjew:
Tiraspol:
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13
34
23
26 9
100 100 90 73 100 108 1 13 80
t) Für das Jahr 1896 fehlen die Angaben.