fullscreen: 10 Jahre Wiederaufbau

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Jach einer Orig, Radierung van Wimmer 
Vationalbibliothek am Jasefsplatz 
DIE NATITONALBIBLIOTHEK UND IHRE SAMMLUNGEN 
Die frühere Hofbibliothek in Wien war eine der 
ältesten Fürstenbibliotheken Europas, an Reichtum 
und kulturellen Werten ihrer Bestände anerkannt 
eines der allerersten Institute unter den Welt- 
sammlungen dieser Art. Der Zusammenbruch des 
alten Oesterreich und die Uebernahme der Bibliothek 
zunächst in die Verwaltung und (nach Abschluß des 
Friedensvertrages von Saint Germain) in den Besitz 
des nunmehrigen Bundesstaates Oesterreich bildet den 
markantesten Einschnitt in ihrer nahezu 400jährigen 
Geschichte, der auch äußerlich in der neuen Be- 
naennung „Nationalbibliothek” seinen Ausdruck fand. 
Den Geld- und Raummangel, die chronischen Krank- 
heiten . dieses altehrwürdigen Institutes fast zu allen 
Zeiten seiner Geschichte, zu heilen war unglücklicher- 
weise gerade einer Zeitepoche überlassen worden, in 
welcher diese Heilung wohl am schwierigsten ge- 
worden war. Die katastrophale Kohlennot nach 
dem Zusammenbruch im Jahre 1918, die auch in den 
beiden folgenden Jahren anhielt, hatte zunächst durch 
Feuchtigkeit schwere Schäden jenen Buchbeständen 
gebracht, die in den unterirdischen, in drei Etagen 
und in der ganzen Länge des Prunksaales sich aus- 
dehnenden Kellermagazinen untergebracht sind. Erst 
die im Jahre 1927 eingerichtete Trockenanlage 
hat nicht nur der Schimmelbildung Einhalt zu bieten 
vermocht, sondern auch eine tatsächliche Trocken- 
legung dieser Magazine herbeigeführt. Die lange Aus- 
schaltung der Zentralheizung hat auch die Benützung 
der an sie angeschlossenen Leseräume in den Winter- 
monaten teilweise oder auch gänzlich unterbunden- 
Die durch die Geldentwertung vollständig ins Wanker 
z;ekommene Dotation ließ den Ankauf selbst der 
Iringendsten deutschen Literatur — von jener des 
iuslandes und den Lücken der Kriegsjahre ganz 
ıbgesehen — nur in ganz unzureichendem Maße zu; 
labei blieb ein großer Teil der erworbenen Bestände 
zunächst ohne Einband und vermehrte so die ohne” 
ıin mit diesem Mangel sehr belasteten Bestände aus 
len vorhergehenden Kriegsjahren. 
Eine erste Aufbaumöglichkeit brachte nun das Jahr 
920. Sie galt der drückenden Raumnot, welche im 
etzten Jahre vor dem Zusammenbruch schon wieder“ 
1olt den Gegenstand der Verhandlungen der dafür 
naßgebenden Faktoren, allerdings schließlich ohne 
‚onderlich greitbaren Erfolg, gebildet hatte. Die 
läumung des Palais des Erzherzog Friedrich 
uf der Albrechtsrampe und die Bestimmung des- 
‚selben zur Unterbringung eines Teiles der Samm- 
angen der Nationalbibliothek brachte eine Entlastun? 
n der bisherigen Raumnot und versetzte die Biblio- 
heksleitung in die Lage, bedeutende Zuwächse i® 
Jen folgenden Jahren mit den bisherigen Bestände? 
‚ereinigen zu können. In das Palais Erzherzog Fried- 
ich übersiedelte zunächst die Kupferstichsam” 
ung der Hofbibliothek, welche in der Folg® 
nit der dortigen Sammlung Albertina zu einer i? 
hrer Universalität einzigartigen graphische” 
‚staatlichen Sammlung „Albertina” vereinigt 
vurde, ferner die Musiksammlung, die damit erst
	        
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