Full text: Das Flammenzeichen vom Palais Egmont

Kin Fa Lin. 157 
250000 Dollar aus dem Kaiserlichen Schatzamt unterstützt. Nach einem 
Artikel des „New York Times‘ vom 26. Januar 1919 ist das Ziel der 
Gesellschaft, in Korea Japaner anzusiedeln, die sich im eigenen Lande 
keine Situation schaffen können. Jedem dieser Emigranten werden die 
Spesen seiner Übersiedlung nach Korea bezahlt, es wird ihm eine Wohnung 
verschafft mit einem Bodenanteil zum Bebauen, ebenso die notwendigen 
Vorräte, Sämereien usw. Die Gesellschaft kauft den koreanischen Bauern 
den Boden ab. „Hier,“ wird in diesem Artikel weiter berichtet, „greift die 
japanische Regierung nach asiatischer Methode ein. Die finanziellen Trans- 
aktionen wickeln sich in Seoul ab in der unter der Kontrolle der Regierung 
stehenden Bank von Chosen. Diese mächtige Organisation, die nur mit der 
Bank von England, dem amerikanischen Schatzamt oder der Bank von 
Frankreich verglichen werden kann, zieht mit Hilfe ihrer zahlreichen 
Filialen den ganzen Geldverkehr des Landes an sich und setzt dadurch den 
Wert des Bodens herab. Anderseits müssen die Koreaner, um ihre Steuern 
zu bezahlen und existieren zu können, ihre Ländereien verkaufen; dadurch 
vollzieht sich das Fallen der Preise des Bodens viel rascher und die Agenten 
der Bank kaufen diese Ländereien infolge der zahlreichen Angebote zu einem 
Fünftel ihres reellen Wertes.“ 
Mehr als ein Fünftel der fruchtbarsten Gebiete Koreas befindet sich in 
den Händen von japanischen Einwanderern, die damit infolge der Opera- 
tionen dieser Bank versehen wurden. 
Mehr als 35 000 japanische Familien wurden innerhalb zehn Jahren 
angesiedelt. Was machen die koreanischen Bauern, die ihren Boden ver- 
kauft haben? Arbeiten sie im Handel oder in der Industrie? Wie diese 
monstruöse Politik der Bewilligungen für derartige Unternehmen überwinden? 
Es bleibt ihnen leider nichts anderes übrig, als ihr teures Vaterland zu 
verlassen und ihr tägliches Brot und ihre geistige Freiheit in den trost- 
losen Gegenden der Nordmandschurei zu suchen. Nach kürzlichen Berichten 
sind in der zweiten Hälfte des Monats November 1926 täglich Hunderte 
ausgewandert. Die Zahl der koreanischen Bauern in der Mandschurei hat 
schon vor langer Zeit eine Million überschritten. Kurz gefaßt bedeutet die 
Politik der „Compagnie zur Entwicklung des Ostens‘ die Vertreibung der 
Koreaner und die unbegrenzte Einwanderung von Japanern. 
Die Arbeit. 
Der Arbeiter leidet am meisten unter den durch die Regierung getroffenen 
Maßnahmen, weil er gezwungen werden kann, oline Bezahlung zu arbeiten. 
Um nur ein charakteristisches Beispiel zu geben, sehen wir einmal zu, wie 
die Regierung neue Straßen baut. Diese werden keineswegs gebaut, um den 
Handel und die Industrie zu entwickeln, sondern zur Erleichterung der 
militärischen Operationen und zur besseren Zirkulation der Polizei. Ohne
	        
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