Dr. A, Marteaux, 17
Im Auftrag der belgischen Sektion der Liga gegen koloniale Unter-
drückung spricht
Dr. A. Marteaux (Belgien),
Mitglied der Kammer.
W haben heute die große Ehre, unter uns die Delegierten der verschiede-
nen unterdrückten Völker der Welt zu sehen. Unter uns befinden
sich Delegierte aus Korea, China, Indien, Mexiko und einer Reihe anderer
Länder, die Sie in der Anwesenheitsliste finden.
Wir haben unter uns auch Vertreter der Nationen, welche diese Völker
unterdrücken. Ich gestatte mir ganz besonders, im Namen des Kongresses,
die Delegierten Großbritanniens zu begrüßen, deren Anwesenheit hier nach
unserer Ansicht eine außerordentliche Bedeutung hat. Gleicherweise begrüße
ich unsern großen Freund Barbusse, den Vertreter Frankreichs. Auch unsern
alten Kämpfer Katayama, den Vertreter Japans, begrüße ich auf das
herzlichste.
Wenn diese Delegierten hier zusammenkommen, wenn sie ein Einver-
nehmen herstellen wollen, das wir zu einem dauernden zu gestalten ver-
suchen, so bedeutet das nicht, wie gewisse Kreise glauben machen wollen,
die Absicht, eine tiefere Spaltung zwischen den Völkern der Erde zu
Schaffen, sondern daß wir die Grundlagen für eine neue Ordnung schaffen
wollen, die der Ausbeutung der Kolonialvölker und der halbkolonialen Völker
durch die kapitalistischen Staaten ein Ende machen soll.
Alle Freunde versichere ich der Sympathie der Brüsseler Bevölkerung
und besonders des Brüsseler Proletariats, das in der Kommunalverwaltung
und in der Belgischen Kammer zu vertreten ich die Ehre habe.
Wir hätten gern in dieser Stadt eine große Volksdemonstration ver-
anstaltet, Unglücklicherweise verhindern uns die Verpflichtungen daran, die
wir unserer Regierung gegenüber übernehmen mußten. Die belgische Re-
81erung hat wohl die Anwesenheit aller Delegierten gestattet, aber wir
mußten uns verpflichten, daß sie an keiner öffentlichen Demonstration
teilnehmen würden. Unglücklicherweise binden uns diese Verpflichtungen
nicht aus Rücksicht auf uns Brüsseler, sondern aus Rücksicht auf die
ausländischen Kameraden, Ich bin sicher, daß diese Demonstration ein bei-
spielloser Erfolg gewesen wäre, der bewiesen hätte, wie das Herz des Brüsseler
Proletariats im Gleichtakt schlägt mit dem des Proletariats der andern
Länder, und daß der belgische Imperialismus auf keinen Fall auf die Hilfe
Unserer organisierten Arbeiterklasse rechnen darf. Ich muß erwähnen, daß,
obgleich wir nur ein kleines Land sind, wir doch unseren Imperialismus
haben. Übrigens glaube ich, daß unser Imperialismus unter den ersten sein
wird, der die Wirkungen der triumphierenden Revolution in China zu
Das Flammenzeichen vom Palais Egmont,
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