Full text: Kritische Studien zum wirtschaftlichen Problem des Zwei- und Dreischichtensystems in Hochofenbetrieben

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muß „sich selber jedesmal bis ins Letzte erneuern“, denn 
diese Störungen treten völlig unberechenbar auf und ver- 
Jangen ein immer wieder andersartiges Eingreifen in den 
Verlauf der Wirkungsfolge. 
Freilich bleibt. ihm „die Betriebsgebundenheit nicht 
erspart“, und daher gehört das betriebsspröde Handeln 
grundsätzlich zusammen mit dem betriebsgerechten Handeln 
und bildet mit ihm das „betriebsfüllende Handeln“, 
das dem betriebsgestaltenden Handeln gegenübersteht, wo- 
mit die drei verschiedenen Formen menschlichen Handelns 
im Betriebe eindeutig und klar erfaßt sind. Nun ist es 
jedoch nicht so, daß diese verschiedenen Formen mensch- 
lichen Handelns im Betriebe immer schroff voneinander 
geschieden werden könnten, sondern die Grenzen zwischen 
ihnen sind in der Praxis oft genug fließend. Daneben 
findet sich auch vielfach „Personalunion“ jenes zweierlei 
Handeln, das sich gestaltend und betriebsfüllend auswirkt; 
so ist besonders vom Bauern und vom Handwerker zu 
sagen, „daß er zugleich gestaltend wirkt und betriebs- 
füllende Verrichtungen vollzieht“. „Sehr abgeschwächt 
gilt“ dies „noch für den »gelernten« Arbeiter, und selbst, 
soweit man ihm nebensächliche Aufgaben selbständig zu 
lösen überläßt, auch für den »ungelernten« Arbeiter“. 
$ 8. Die Verwendung von Zeitstudien bei der Betriebs- 
gestaltung zur Steigerung der Produktivität. 
Wenn es sich für unsere Untersuchüng um das Problem 
einer Steigerung der Produktivität im Hochofenbetrieb 
(s. S. 6) handelt, die beim Übergang vom Zwei- zum Drei- 
schichtensystem erstrebt wird, und wenn dabei die Frage 
auftaucht, wie weit eine Steigerung der Produktivität auf 
dem Wege gesteigerter „Arbeitsintensität“ erreicht werden 
kann, so ist es selbstverständlich, daß jedes betriebsgerechte 
Handeln, das völlig an den Gang der Wirkungsfolge im 
Hochofenbetriebe gefesselt ist, schwerlich zur Steigerung
	        
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