technische Vervollkommnung zahlreicher Bauteile
bis zu einem Grade, der naturgemäß nur erreicht werden kann
durchInvestierungeinerFüllegeistiger Arbeit
in verhältnismäßig bescheidene Probleme, wie sie bei fort-
gesetztem Wechsel der Bauformen nie rentieren könnte, Die
Normalisierung hat aber neben der technischen Vervollkomm-
nung des bearbeiteten Gegenstandes, neben seiner Verbilligung
durch Massenerzeugung noch den großen Vorteil, daß sie Vor-
ratsarbeit in stillen Zeiten gestattet, ohne daß der Unternehmer,
wie dies bei großer Variation der Einzelformen seither der Fall
war, riskieren muß, auf seinen Lagern sitzen zu bleiben, Ueberall
wird an der Beseitigung der Leerläufe im Wirtschaftsleben als
einer der Hauptursachen der Unrentabilität zahlreicher wirt-
schaftlicher Einrichtungen gearbeitet, Das Baugewerbe liegt
aber fast den ganzen Winter brach, ohne daß bisher ernstliche
Versuche in größerem Umfange gemacht worden wären. diesen
Krebsschaden zu beseitigen,
Die Normalisierung auf dem Gebiete des Bauwesens ist
einer der ersten Schritte zur Umwandlung des Bau-
gewerbes aus einem Saisongewerbe in ein
Dauergewerbe., (Die Stadt Frankfurt hat in den letzten
Monaten, in denen die Bautätigkeit stark daniederlag, umfang-
reiche Aufträge an Normenteilen an das hiesige Tischlerei-
gewerbe vergeben.)
Eine natürliche Folge der Erzeugung von Normenbauteilen
in größerem Umfange ist natürlich die Rationalisierung der
Herstellungsmethoden. Und wenn in Deutschland wie
im Auslande zunächst ein scharfer Kampf, besonders der Hand-
werker, gegen die Verwendung von Normen einsetzte, so ist
dieser im wesentlichen darauf zurückzuführen, daß der Klein-
betrieb, dessen Stärke häufig in der schnelien Umstellungs-
möglichkeit auf die verschiedensten Einzelformen bestand, sich
nunmehr vor die Notwendigkeit gestellt sah, sich von der Er-
zeugung verhältnismäßig weniger, aber verschiedener Einzel-
stücke umzustellen auf die Massenerzeugung weniger Normal-
formen, Zweifellos wird immer ein Teil des höchstqualifizierten
Handwerks für Modellarbeit und die Durchbildung von hoch-
wertigen Einzelstücken benötigt werden, andererseits kann aber
kein Zweifel darüber herrschen, daß die wirtschaftliche Ent-
wicklung auch das Handwerk zur Spezialisierung und Rationa-
lisierung der Erzeugungsmethoden drängt, und daß es nur dann
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