über 11 Milliarden. Wir geben also trotz stark verringerter Kauf:
kraft für die Einfuhr einen Betrag aus, der mehr als % über der
Einfuhrsumme von 1913 liegt. Diese Belastung ist doppelt
bedauerlich, wenn man sich die Zusammensetzung nach einzelnen
Gruppen vor Augen hält. Deutschland gab für die Einfuhr aus:
Im Jahre 1913 Sept. 24 bis einschl.
August 1925
von Lebensmitteln und Getränken 2,8 Milliarden 4,1 Milliarden
von Rohstoffen und Halbfabrikaten 6,3 „ 6,2 ss
von Fertigwaren 1,4 N 2,0 ”
Es sind also die Aufwendungen für Lebensmittel
und Getränke einerseits und für die Fertig:
waren andererseits um fast 50% gestiegen, wäh:
rend die Rohstoffeinfuhr erst den Vorkriegsbetrag erreicht hat.
Gegenüber dieser ungünstigen Entwicklung der Einfuhr sind die
Werte der deutschen Ausfuhr stark zusammengeschrumpft. Die
gesamte deutsche Ausfuhr betrug:
1913: 10,2 Milliarden
1924/25: 8,2 ”
d. h. nur rund vier Fünftel. Die Fertigwaren-Ausfuhr ist von 6,75
Milliarden auf 6,2 Milliarden gefallen. Dabei stecken in den Werten
für 1924/25 die hohen Gegenwartswerte. Reduziert man diese Werte
auf die Vorkriegswerte, so ist die Gesamtausfuhr von 10,2 auf 6.2,
d. h. um 42%, und die Ausfuhr von industriellen Fertigwaren von 6,7
auf 4,5 Milliarden (also um etwa ein Drittel) gesunken.
Nehmen wir die Ziffern auf der Ein: und Ausfuhrseite zu:
sammen, so ergibt sich nach der amtlichen Statistik als Passi-
vität der Handelsbilanz in dem behandelten Zeitraum
nichtwenigerals43 Milliarden Mark. Diese Passivität
der Handelsbilanz ist eine schwere Sorge der Gegenwart. Wir wollen
die Passivität der Handelsbilanz nicht überschätzen, hängt doch die
gesteigerte Einfuhr nicht unwesentlich mit der Zufuhr ausländischen
Kapitals zusammen. Die Zufuhr ausländischen Kapitals bedingt aber
auf der anderen Seite die Ausfuhr von deutschen Kapitalgütern. Es
kommt bei der Betrachtung der Gefahren, die in der Passivität der
Handelsbilanz liegen, in erster Linie darauf an, zu prüfen, in welcher
Form und zu welchem Verwendungszwecke die ausländischen Kre-
dite gegeben werden. Sind die ausländischen Kredite kurzfristig ges
geben und dienen sie dem inneren Konsum, so liegt in ihnen eine
sehr ernste Gefahr, die nicht unterschätzt werden darf.
In den letzten Monaten zeigt unsere Handelsbilanz zwar die
Tendenz der Besserung. Die Einfuhr nimmt ab und die Ausfuhr