Full text: Bedarf und Absatzmöglichkeiten in Sowjetrußland

die Absicht bestand, der Bauernschaft für 25 Mill. Land- 
maschinen ausländischen Ursprungs zu liefern, dazu kam die 
mit 76 Mill. Rubel veranschlagte Inlandsproduktion, so dass 
die Bauernschaft insgesamt für 131 Mill. Rubel erhalten. 
sollte. Doch auch dieses Programm entsprach nicht der 
Nachfrage; denn der Aufstellung dieses Planes hatte man 
die Nachfrage des Jahres 1924 zugrunde gelegt, nicht 
aber die im Jahre 1925 infolge der guten Ernte eingetretene 
Steigerung. So entsprach z. B. die Bereitstellung von 
20000 Traktoren im Werte von 26 Mill. Rubel, die einen 
Teil des erwähnten Plans bildete, nur den seitens der 
Bauern im Herbst 1924 und im Frühjahr 1925 erfolgten, 
Anmeldungen. Von 5500 vom Sselskosojus (Verband land- 
wirtschaftlicher Genossenschaften) angeforderten Traktoren 
konnten nur 300, d. h. 5,5%, geliefert werden (Bericht der 
„Prawda“ von 15. Oktober 1925). Die Nachfrage nach 
Pflügen konnte im Jahre 1924 mit 65% gedeckt werden und 
etwa 30% der verlangten Menge Sensen wurden geliefert. 
Ueber den Verkauf der vorhandenen Mähmaschinen ent- 
3chied das Los, 
Den zentralen und lokalen Vertrieb von landwirtschaft- 
lichen Maschinen und Geräten bewerkstelligen folgende Ur- 
ganisationen, die vollständig unabhängig voneinander sind: 
Gosselssklad, Sselmasch, Sselskosojus und Gostorg. Gos- 
selssklad ist eine Organisation des Landwirtschaftlichen 
Kommissariats, Sselmasch eine Organisation des Obersten 
Volkswirtschaftsrates, Sselskosojus eine kooperative ‚Organi- 
sation und Gostorg untersteht dem Aussenhandelskom- 
missariat. 
Die Kalkulation der durch den Gostorg im Wirtschafts- 
jahre 1924/25 importierten Landmaschinen zeigt neben- 
stehende Tabelle. 
Wie die Vebersicht zeigt, erhöhen sich die Preise für 
die importierten Landmaschinen infolge der Planwirtschaft 
um etwa 50%. Ueber die Aufschläge, die noch hinzu- 
kommen, bevor die Maschinen den letzten Verbraucher er- 
reichen, kann nichts Bestimmtes gesagt werden; da die 
Preisstellung — wie dies selbstverständlich ist, wenn die 
auf den Markt kommenden Maschinen Raritätenwert be- 
sitzen. — willkürlich erfolgt. Dabei nähern sich die Preise 
für Maschinen inländischer Fabrikation stark den Preisen 
für die entsprechenden importierten Maschinen. 
Unter dem geschilderten wirtschaftlichen Druck, der 
von der Bauernschaft ausgeht, und der den gesamten Aus-
	        
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