Summe entfielen auf Deutschland 192,4 Mill, auf die anderen Länder
108,3 Mill. Gold-Rbl., oder 64 bzw. 36%,
Es sei hier auch noch bemerkt, daß im Wirtschaftsjahre 1923-24 der
Anteil Deutschlands nur 47,5% (71,5 Mill. Gold-Rbl. von insgesamt 150,6
Mill. Gold-Rbl.} betrug, was sich durch den oben erwähnten Konflikt vom
3. Mai 1924 erklären läßt.
Wir kommen nunmehr zum
Import.
Da ist zunächst festzustellen, daß die Daten über die ersten zwei
Jahre {Oktober 1920 bis September .1922) einen allgemeinen Charakter
haben. An erster Stelle figurieren hier Eisenbahnbetriebs- und Aus-
rüstungsgegenstände wie Lokomotiven, Waggons usw. im Gesamtwerte
von 187,6 Mill. Rbl. Der Wert der gesamten Einfuhr betrug 238,1 Mill.
Rubel. Somit entfielen auf diese Gruppe fast 79%. Über die übrigen
Waren im Werte von 60,5 Mill. Rbl, liegen keine näheren Angaben vor.
_ Die Daten über die folgenden drei Jahre (Oktober 1922 bis September
1925) sind in der am Schlusse des Artikels gebrachten Tabelle enthalten
Wir wollen nun die Bewegung der Hauptwarengruppen in den ein-
zelnen Jahren verfolgen.
Gruppe 1 — Lebensmittel — zeigt eine ständige, sowohl ab-
solute als auch relative Zunahme der Einfuhr: von 1,8% im Verhältnis
zum Gesamtimport im Wirtschaftsjahr 1922-23 auf 12,7% im Wirtschafts-
jahr 1923-24 und auf 25,5% im Jahr 1924-25 oder in absoluten Zahlen um
11.3 Mill, Rbl, (1922-23) und 53,56 Mill, Rbl. (1924-25).
Im ersten Falle ist das Wachsen der Importgruppe Lebensmittel fast
ausschließlich auf den stärkeren Import von Zucker (Wertzuwachs
rund 9,9 Mill. Rbl.)J, Kakao undKaffee (Wertzuwachs 2 Mill, Rbl.)
zurückzuführen, im zweiten Falle auf die einmalige Getreideeinfuhr
im Werte von 25,6 Mill. Rbl., und auf den auch im Wirtschaftsjahr 1924-25
um weitere 16,6 Mill. Rbl. gestiegenen Zuckerimport im Gesamtwert von
26,5 Mill, Rbl.
Die Einfuhr von Getreideprodukten war durch die teilweise Miß-
ernte des Jahres 1924 bedingt. Dagegen zeugt das Wachsen des Zucker-
Kaffee- und Kakaoimports davon, daß sich die Bevölkerung der Sowjet-
union nach den langen Kriegsjahren und dem Hungerjahre 1922 wirt-
schaftlich rasch erholte. Diese Genußmittel gelten nicht mehr als Luxus.
Die eigene Zuckerproduktion kann vorläufig den Bedarf im Innern noch
nicht decken, daher muß die fehlende Menge aus dem Ausland einge-
föhrt werden.
Der Anteil der Gruppe HI — tierische Produkte und
Gegenstände — an dem Gesamtwert unseres Imports ist verhältnis-
mäßig unbedeutend: 1922-23 1,6%, 1923-24 5% und 1924-25 5,2%, Immer-
hin ist auch hier eine sich jährlich steigernde relative und absolute Im-
portzunahme zu beobachten. Diese Gruppe besteht fast ausschließlich
aus verarbeiteten Häuten, deren Einfuhrwert im Wirtschafts-
jahr 1922-23 0,778 Mill, Rbl., 1923-24 4,778 Mill, Rbl. und 1924-25 10.020
Mill, Rbl. erreichte.