SCHLUSS.
Den Gegenstand der vorausgegangenen Darstellung bildete
ausschließlich die geschichtliche Entwicklung der Reklame,
wie sie von dem Entstehen und der Fortentwicklung der hierzu
verwendeten Mittel aus gesehen wird. Trotzdem ist es der Voll-
ständigkeit halber notwendig, wenigstens einige Worte zwei
Grenzgebieten zuzuwenden, die mit dem Begriff Reklame
fast unlösbar verbunden sind. Diese Gebiete betreffen einer-
seits die Lösung der Frage, wie die Wirkung der verschiedenen
Reklamemittel verstärkt werden kann und anderseits, wo
die Grenzen verlaufen, bis zu welchen eine Reklame noch ge-
stattet und erlaubt ist.
a) Psychologie der Reklame.
Die Psychologie der Reklame!) beschäftigt sich mit dem
Problem der weitgehendsten Ausschaltung toter Kosten, durch
Vermeidung unwirksamer Reklame und der Verstärkung der
Wirkung der verwendeten Mittel. Ebenso wie in der Kriegskunst
nicht allein der Umstand entscheidend ist, daß möglichst viele
Schüsse abgegeben werden, sondern es darauf ankommt, daß
die abgegebenen Schüsse eine relativ große Anzahl von Tref-
fern aufweisen, so ist es auch in der Reklame entscheidend,
daß die verwendeten Mittel nicht wirkungslos ver-
puffen, sondern die Aufmerksamkeit des Publikums möglichst
stark und oft erregen. Diese Wirkung ist bei der Reklame um
so wichtiger, als bei einer richtigen Kalkulation die Reklame-
kosten als Produktionskosten verrechnet werden müssen
und daher eine unrichtig angewendete Reklame auch die wirt-
schaftliche Konkurrenzfähigkeit einer Ware gefährden kann.
!) Dr. Th. König, Reklame-Psychologie, München u. Berlin 1924
— G.E. Müller, Zur Theorie der sinnlichen Aufmerksamkeit, 1873.
— H. Münsterberg, Psychologie und Wirtschaftsleben, Leipzig 1919.
— W.D. Scott, The Psychologie of advertising, Boston 1908; The
Theory of advertising, Boston 1903. — R. Seyffert, Die Reklame des
Kaufmanns, Leipzig 1920. — L. Starke, Suggestion — The greatest
Dower in advertising American Advertiser. New York 10085.