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DAS HOTEL- UND GASTGEWERBE
65. WANN „EMPFIEHLT“ SICH DIE
EMPFEHLUNGSKARTE?
Bei der Empfehlungskarte lasse man dasselbe Prinzip wie bei
der Ansichtskarte walten: vom Guten möglichst das Beste zu
bieten. Warum heißt sie Empfehlungskarte? Weil sie das
Hotel, das Fremdenheim, die Gaststätte „empfehlen“ soll!
Wenn ich jemand, den ich für mich gewinnen möchte, einen
Empfehlungsbesuch mache, so ziehe ich meinen Bratenrock an.
In gleicher Aufmachung muß die Empfehlungskarte auftreten.
Sie soll, wie die Kofferetikette, wie der Faltprospekt, wie die
Werbebroschüre, nach außen hin repräsentieren! Ergo muß sie
auch präsentabel auftreten.
Sie sei nicht zu groß, jedoch auch nicht zu klein, also mittel-
mäßig; das aber ja nicht in der technischen Ausführung! Ich
würde nur wenig Text, diesen aber schlagkräftig, anbringen
lassen. In einer geschmackvoll gezeichneten Vignette würde ich
die Fassade des Hauses wiedergeben, wenn sie wirkungsvoll
ist. Sonst irgendein anderes, hübsches Interieur. Jeder Betrieb,
sei er auch einfach, hat ja wohl etwas aufzuweisen, das er zeigen
kann und das dem Beschauer einen Einblick und ein Urteil über
das Haus ermöglicht.
Aus einigen Musterbeispielen, die ich der Praxis des Lebens
entnehme, lassen sich Ideen und Anregungen schöpfen, Be-
sonderes Interesse verdienen die Empfehlungskarten für das
Wochenende, also einer allerneuesten Einrichtung, die sich noch
große Bedeutung erobern wird. Aus diesem Grunde habe ich
diesem Problem auch ein umfangreiches Kapitel gewidmet,
worauf ich nachdrücklich hinweise. Interessant ist die Karte des
Eden-Hotels in München, weil bei ihr die Kofferetikette des
Hauses als „Kennzeichen“ verwendet wurde. Auf ein Spezial-
gebiet führt uns die hübsche und originelle Weihnachtskarte
—. eine besonders in Großbritannien und den Vereinigten