332
DAS HOTEL- UND GASTGEWERBE
vielleicht schon verblaßt ist. Dann würde die Erinnerung, wenn
mein Löffel, zusammen mit den anderen der hausfraulichen
Sammlung, an der Tafel die Runde macht, wieder aufleben,
und die Hausfrau oder der Hausherr würden wahrscheinlich
von den schönen Stunden im Hotel Neptun in Frohwinkel zu
erzählen beginnen. Das aber hätte mein winzig kleiner Bote
bewirkt.
Natürlich sind auch andere Andenken möglich. Von den
Reisenden der Andenkenindustrie werden oft genug derartige
Angebote gemacht. Kalender und Notizbücher sind wohl am
häufigsten darunter. Ich gebe die erste und letzte Seite zweier
Taschenkalender als Musterbeispiele wieder. Davon ist der eine
durch Verwendung des „Kennzeichens‘“, der andere durch Ver-
wendung der Kofferetikette bemerkenswert.
Ich will noch auf eine Möglichkeit hinweisen, die sich solche
Hotels nutzbar machen könnten, deren Stadt oder Kurort Sitz
einer besonders charakteristischen Industrie ist. Es sei an Köln
und Dresden erinnert. Ein Andenken in Form einer aparten,
nicht alltäglichen Kassette, mit Kölnisch Wasser gefüllt, würde
wohl jedem Gast Freude machen. In der Zigarettenstadt Dres-
den könnte ein eleganter Karton mit Zigaretten, eigene Haus-
marke, dieselbe Wirkung ausüben. Die „eigene Hausmarke“,
die bei einem größeren Auftrag jede Fabrik liefern würde, wäre
zugleich auch eine wirkungsvolle Reklame für das Hotel.
Warum sollte, um es an einem Beispiel aus dem Leben zu
zeigen, der Europa-Hof in Dresden nicht eine eigene Zigaretten-
marke „Europahof“‘“ schaffen und führen?