Full text: Das Jungdeutsche Manifest

Reihen zu vereinigen, daß sie auf Grund ihrer Zahl die politische 
Entwicklung bestimmen können. Der Jungdeutsche Orden sieht seine 
Stärke in seiner straffen Disziplin. Die Aufgabe dieser disziplinierten 
Organisation und ihrer Einzelmenschen besteht darin, die Lehre vom 
Volksstaat in die weitesten Volkskreise hineinzutragen. Hierzu ist kein 
Einzelmensch in der Lage, der nicht auf Grund seiner eigenen Durch— 
bildung den Inhalt dieser Lehre vertreten kann. Da die Lehre vom 
Volksstaat, von Kaste und Geld, von Reaktion und Plutokratie auf 
das heftigste bekämpft werden wird, besteht die Notwendigkeit, sie auf 
einem anderen Wege in das Volk hinauszutragen wie auf dem Weg 
über die große plutokratische Presse. Diese Aufgabe fällt dem Jung— 
deutschen Orden zu. An Stelle der plutokratischen Massenbeein— 
flussung tritt die Mundpropaganda der disziplinierten Organisation. 
Durch diese Propaganda wird eine Bewegung hergestellt, die 
ohne Unterschied der Partei alle die Volkskreise erfassen soll, die sich 
auf Grund ihrer Weltanschauung zum Wesen des Volksstaates be— 
kennen. Der Jungdeutsche Orden, der über das ganze Deutsche Reich 
mit Tausenden seiner Einheiten verbreitet ist, übernimmt die Aufgabe 
einer Sammelorganisation der Bekenner zum Volksstaat. 
Der Jungoͤeutsche Orden und die Parteien 
Der Jungdeutsche Orden hat sich aus der Front— 
gliederung der gegenwärtigen Parteipolitik heraus— 
gezogen. Er betrachtet die parteipolitischeßrontbildung 
als eine Gruppierung des deutschen Volkes, die ihren 
Sinn verloren hat. 
Mit dem Siege der Bejahung von Staat und Orden hat die 
bürgerliche Verteidigungsfront ihre Aufgabe erfüllt. Mit der Er— 
kenntnis des Sieges der Plutokratie auf Grund der modernen repu— 
blikanischen Staatsstruktur hat der Kampf für oder wider die Republik 
seinen Sinn verloren. Damit ist der parteipolitische Gegensatz von 
rechts und links hinfällig geworden. Die Lehre vom Volksstaat führt 
das Volk vor die neuen Entscheidungen seiner gegenwärtigen und zu— 
künftigen Entwicklung. Die Möglichkeit, dieser Entscheidung aus— 
zuweichen, liegt für keine politische Gruppe vor. Die schicksalsbestim— 
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