Full text: Weltwirtschaftliche und politische Erdkunde

130 ERSTER TEIL: GEOGRAPHISCHE GÜTERLEHRE 
und die Ausbeute von 1927 (71000 Barrels) hat die der Vorkriegszeit 
bereits wieder überschritten. Die Ausfuhr geht vor allem westwärts. 
Eisenbahnen und Rohrlinien bringen das Öl nach dem Hafen Batum 
am Schwarzen Meer. — Die Ölzone von Apscheron setzt sich jenseits 
des Kaspisees, aber auch an seinem Südufer auf persischem Staats- 
gebiet fort. Wichtiger als diese nordpersischen sind aber die von den 
Engländern in Angriff genommenen überaus reichen südpersischen 
Lager, die sich längs der persisch-mesopotamischen Grenze und dem 
Persischen Golf von Mosul bis Bender Abbas erstrecken, und deren Er- 
zeugnisse für die Versorgung der indischen Flotte und Eisenbahnen 
von höchster Bedeutung sind. Die zunächst erschlossenen Quellen 
liegen im Bereich des Karunflusses östlich von Schuschter. Das dort 
gewonnene Öl 
gelangt durch 
Rohrleitungen 
in die Raffine- 
rien der im 
Delta des 
Schat el Aral 
gelegenen 
Insel Abadar, 
und von dort 
zur Ausfuhr. —- 
Außer den ge- 
nannten sind 
in Asien nocb 
Britisch- 
Hinterin- 
dien(Birma) 
derIndische 
Archipel 
(Borneo und 
Sumatra) als 
wichtige Ölre- 
gionen zunen- 
nen. Von ge- 
ringerer Bedeutung sind die Öllager Japan-Formosas und die von China. 
Unter den europäischen Ölfeldern sind die bedeutsamsten 
die am Außenrand der Karpaten auf rumänischem (Distrikte Pra- 
hova und Dambovitza) und galizischem Boden gelegenen, die 
von besonderer Bedeutung für die Versorgung Mitteleuropas sind. Die 
galizische Ölzone erstreckt sich längs der Ostabdachung der Karpaten 
von Neu-Sandez bis zur Bukowina. Der wichtigste Bezirk ist der 
von Borislaw-Tustanowice, andere sind die von Schodnica, Jaslo 
und Stanislau. Die kleinen deutschen Lager im Bereich der so- 
genannten Allerlinie bei Peine-Ölheim und Celle-Wietze, neuer- 
dings bei Nienhagen (Provinz Hannover), am Tegernsee und in dem 
jetzt französischen Bezirk Pechelbronn-Merkweiler im Elsaß konnten 
immer nur einen verschwindend kleinen Teil unseres Bedarfs decken. 
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