Full text: Weltwirtschaftliche und politische Erdkunde

Menge 
1L DIE VIEHWEIDEN UND FISCHGRÜNDE DER ERDE 
MilKg Wert 
”  Eigne Fänge 
Einfuhrüber- 
Schuß 1927 
284.87 
41. Deutschlands Ver- 
326 % brauch an Seefischen 
1927 nach Menge 
links) u. Wert (rechts). 
Außerdem wurden 50,5 Mill. 
zgim Werte von 9, 2MilL RM. 
in fremden Häfen gelandet 
59 
MiIHRM 
705,87 
634% 
fischerei A.-G. mit 85 Dampfern), ferner von 75 Versandfirmen und 
25 Verwertungsanstalten (Räuchereien, Marinieranstalten, Konserven- 
fabriken). — Die Heimatshäfen der Heringsfischerei, die noch viel 
Segler verwendet, aber auch immer mehr zum Gebrauch der Fisch- 
dampfer übergeht, liegen mit einer Ausnahme (Glückstadt) alle an 
der Weser und der Ems. Neben Emden, dem Hauptort für die 
Heringsfischerei, sind noch Vegesack, Elsfleth, Brake, Nordenham 
besonders zu nennen. In Wesermünde, Bremerhaven, Altona, Hamburg 
und Cuxhaven werden die eingebrachten Fänge in öffentlichen Auk- 
tionen verkauft und zum Eisenbahnversand in das Inland verladen. 
Der Hafen von Nordenham ist seit 1926 Privatbesitz der Dampf- 
fischerei-Gesellschaft „Nordsee“, die hier große fischindustrielle Betriebe 
(Räucherei, Marinieranstalt, Fischbraterei, Mayonnaisenherstellung) er- 
richtet hat. Weitaus die größten Auktionsumsätze hat Wesermünde. 
Im Jahre 1927 belief sich die gesamte deutsche Seefischereiausbeute 
auf 247,2 Mill. kg im Werte von 61,38 Mill. RM. Durchschnittlich rund 
ein Viertel der Fänge wird im Ausland, namentlich in Aberdeen (vor- 
zugsweise Kabeljau), gelandet. Trotz der großen Einfuhr von Fischerei- 
erzeugnissen hat die heimische Seefischerei Schwierigkeiten, ihre Fänge 
abzusetzen, obwohl der Fischgenuß in Deutschland von 5 kg für Kopf 
und Jahr 1913 auf 8} kg im Jahre 1926 gestiegen ist. 
Weltverbrauch. Den jährlichen Gesamtverbrauch der Welt an 
Fischen hat man auf 5,5 Mill. t geschätzt, was etwa dem Fleisch- 
gewicht von 1} Mill. Rindern gleichkommt. Von dieser Menge werden 
rund 4 Mill. t durch die Seefischerei aufgebracht. Der Anteil der 
einzelnen Länder daran stellt sich nach einer allerdings älteren stati- 
stischen Berechnung wie folgt: Großbritannien und die Union je etwa 
22 %, Japan, Kanada und Norwegen je 13, Rußland 6, Frankreich 4, 
die Niederlande 3, Deutschland 2—21%, in den Rest teilen sich vor 
allem Spanien, Portugal und Italien. 
Den größten Teil der gefangenen Fische verbrauchen die betreffen- 
den Staaten selbst, der Überschuß wird in Form von getrockneter, 
geräucherter und gesalzener Ware oder als Fischkonserve ausgeführt. 
Der Handel vollzieht sich im Austausch der Kulturvölker. Die wichtig- 
sten Ausfuhrstaaten sind Großbritannien, die Union, Norwegen, 
Frankreich (Sardinen), die Niederlande und Rußland (Kaviar); 
doch ist zu beachten, daß ein Teil dieser Länder, wie Rußland und Eng- 
land, auch eine beträchtliche Einfuhr an Fischereierzeugnissen aufweist.
	        
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