für ihre Erzeugnisse, namentlich für Baumwolle, die einer der stärksten
Kaliverzehrer ist, erzielen. Hinzu kommt, daß auch hier Rücksicht-
nahme auf eine Ersatzauelle für unsere Kalisalze geboten ist. Denn die
Trona-Vorkommen, die am Searles Lake in Kalifornien bekannt sind und
dort das Ausgangsmaterial für die Gewinnung von Borax darstellen,
werden, wie schon oben erwähnt, bereits in erheblichem Umfange nutz-
bar gemacht, und besorgt wird die Ausbeutung durch die American
Trona Corporation, die ihre Produktion immer weiter ausdehnt. Daß
Jadurch die Verbraucherkreise beeinflußt werden, liegt auf der Hand, und
alle diese Gründe zwingen die Societe Commerciale und uns zu weit-
zehenden Zugeständnissen. Schließlich muß für die Beurteilung der
Marktlage in den Vereinigten Staaten auch auf die Stimmung Rücksicht
genommen werden, die in den Kreisen der Regierung gegen das deutsch-
französische Kaliabkommen besteht, und es mag in diesem Zusammen-
hange daran erinnert. werden, daß unsere und Frankreichs Vertreter
sofort in einen noch heute schwebenden Prozeß verwickelt wurden, ale
sie im Frühjahr dieses Jahres in den Vereinigten Staaten eine für beide
Vertragsparteien geeignete Verkaufsorganisation zu schaffen suchten.
Der Prozeß schwebt noch heute, niemand kennt seinen Ausgang und
weiß, wann er entschieden werden wird. Zu diesen unsern Absatz er-
schwerenden Bedingungen gesellen sich nach Zeitungsmitteilungen neuer-
dings noch Nachrichten über beabsichtigte Zölle, die auf die Einfuhr von
Kalisalzen in den Vereinigten Staaten erhoben werden sollen.
In den übrigen Überseegebieten ist naturgemäß auch nur mit einer
allmählichen Steigerung des Absatzes zu rechnen. Hier befindet sich der
Kalimarkt vielfach noch auf vollständigem Neulande und macht trotz
aller Anstrengungen nur geringe Fortschritte, denn in vielen Gebieten
dieser Länder steht die Landwirtschaft treibende Bevölkerung der An-
wendung von Kunstdünger noch fremd und ablehnend gegenüber und ist
an eine inteneive Ausnutzung ihres Bodens noch wenig gewöhnt. Solche
Länder sind China und Argentinien, ferner Java, Ägypten, Philippinen,
auch Indien, Brasilien und Australien. Hier muß dem Kali der Absatz
erst durch andauernde Propaganda und Aufklärungsarbeit erschlossen
werden. Die Geldverhältnisse in diesen Ländern und die durch sie be-
dingte Kauflust werden beeinflußt durch die Weltmarktpreise, die in den
verschiedenen Ländern für die verschiedenen Erzeugnisse erzielt werden.
30 sanken die Preise für Weizen von 169 im August 1925 auf 152 cts.
per 60 Ibs. im August 1928, für Rohzucker von 4,32 auf 2,35 cts, per 1b.,
Baumwolle von 23,6 auf 19,2 ete. per Ib. und Kautschuk von 79 auf
19,5 cte. per. 1b., alles bezogen auf den August der Jahre 1925 und 1928.
Endlich spielen hier die Witterungsverhältnisse und andere Zufällig-
keiten für den Absatz der Kalierzeugnisse eine große Rolle, und es seien
auch hier einige Beispiele erwähnt. In Südafrika herrschte im Jahre
1926 eine etarke Trockenheit, so daß die Farmer infolge Mißernte nicht
in der Lage waren, größere Mengen von Kunstdünger zu kaufen. In
Ägypten wurde durch die Ungunst der Witterung und Schädlingsbefall
sine durch den Preissturz für Baumwolle verschärfte Mißernte erzielt.
In Havana wurde unsere Propaganda durch einen Zyklon, der unsere
Verguchsfelder vernichtete, um Jahre zurückgeworfen, In China wird
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