lie dadurch bedingte Ausgestaltung der Schachtanlagen, ihre Wasser-
verhältnisse, die Teufe, in der jeweils der Bergbau umgeht, die Größe
and. Lagerung des Vorkommens und die möglichen Abbaumethoden be-
stimmen die Bedingungen der Förderung und die aus ihr entstehenden
Kosten. Bei der weiteren Verarbeitung der Fördermasse in der chemi-
schen Fabrik zu den vom Abnehmer gefragten Handelesorten werden
die Salze in warmer Lauge gelöst, die Lösungen nach verschiedenen
Verfahren gekühlt, wobei die Salze auskristallisieren. Hierzu sind im
wesentlichen Transporte, Wärme, Zusatzmaterialien, die üblichen Auf-
wendungen des Betriebes und der Instandhaltung der Apparatur neben
allgemeinen Verwaltungsmaßnahmen erforderlich. Auch hier bestehen
Abweichungen, die jeweils von der Größe und technischen Ausstattung
des einzelnen Werkes bestimmt werden. Beide Betriebsteile des Kali-
werksbetriebes sind somit bei den einzelnen . Werken gemäß den natür-
lichen Bedingungen und der technischen Ausstattung der Werke außer-
ordentlich verschieden.
Von besonderer Bedeutung für die wirtschaftliche Lage eines Kali-
werkes ist der Reingehalt der Fördermasse. Er bestimmt die Förder-
menge, die erforderlich ist, um 1 .dz Reinkali zu gewinnen und damit das
Ausmaß der Aufwendungen je Doppelzentner Reinkali. Wo dank be-
sonders günstiger Art der Vorkommen Salze mit 30 bis 40% Reinkali-
gehalt gefördert werden können, die ohne chemische Aufbereitung den
handelsüblichen Bedingungen entsprechen, vermindern sich nicht nur die
Kosten der Förderung je Doppelzentner Reinkali; infolge der Absatz-
reife dieser Salze erübrigt sich der Aufwand für: den eigentlichen
Fabrikationsprozeß, es verbleiben nur die Arbeiten der Vermahlung,
die in jedem Falle, vorgenommen. werden muß. Aber auch bei niedri-
gerem Reinkaligehalt der. Fördermasse ist es ein Vorteil, daß mit zu-
nehmendem Gehalt die Kosten der chemischen Aufbereitung je Doppel-
zentner Reinkali zu sinken pflegen. Da die natürlichen Voraussetzungen
sich nicht gegenseitig bedingen, können sie zusammenwirken, so daß
ungünstigenfalls besonders hohe, im günstigen Falle besonders niedrige
Kosten entstehen, sie können aber auch gegeneinander wirken, so daß
sich naturbedingte Kostenvorteile und Kostennachteile aufheben. So
müssen sich für die "Lage der Werke sehr beachtliche Unterschiede
ergeben.
Die Industrie, die. ursprünglich allein bergbaulich betrieben wurde,
hat sich zunehmend als chemischer Industriezweig entwickelt. und be-
treibt neben den umfangreichen bergbaulichen Betriebsanlagen chemische
Fabriken mit hohen Kapitalerfordernissen und einem verhältnismäßig
geringen Anteil menschlicher. Arbeit. Ihre Kosten sind zu sehr erheb-
lichem Teil starre Lasten, deren absolute Höhe von dem jeweiligen
Beschäftigungsgrad der Betriebe nicht wesentlich beeinflußt wird.
Bereits der Umstand, daß die in der Industrie investierten Kapital-
meNngen auch dann, wenn man sie niedrig bemißt, erst im Verlaufe
mehrerer Jahre umgeschlagen werden können, bringt es mit sich, daß
Abschreibung und Kapitaldienst, Steuern und sonstige Belastungen, die
sich aus der Kapitalintensität der Industrie ergeben, einen wesentlichen
Teil der Gesamtkosten ausmachen und wegen ihrer Starrheit eine mög-