Full text: Die Wasserversorgung in Bayern nach dem Stande vom 1. 1. 1928

Die Quell- und Grundwasservorräte in den geologischen Formationen Nordbayerns. 
‚Der Wasserkursus“, herausgegeben von Zivilingenieur Goebel in Zwickau 1926. Mit 
. Übersichtskarte und 12 Abbildungen. 
Die Grund- und Quellwasservorräte des südbayerischen Tertiär-Gebietes. Mit 4 Abbil- 
lungen. Das Gas- und Wasserfach, Band LXXIT, 1929, Heft 24. Sonderdruck im Gesch.- 
3ericht des Landesamtes für Wasserversorgung für 1928. 
Dr, H. Holler und Dr. L. Reuter, Die Wasserversorgung der Vorderpfalz. Mit 1 Kartenübersicht und 
| geologischen Profil. Beilage zum Gesch.-Bericht des Landesamtes für Wasserversor- 
zung für 1928 ; 
Die gruppenweise Wasserversorgung im Juragebiet von Mittelfranken und der süd- 
lichen Oberpfalz. Mit 1 Kartenübersicht und 5 Abbildungen, Beilage zum Gesch.-Bericht 
des Landesamtes für Wasserversorgung für 1928. 
Die Beschaffung des Trink- und Nutzwassers für die Städte und Dörfer. Mit 3 Profil- 
schnitten. Sonderteil der Bayerischen Staatszeitung Nr. 135 vom 14, Juni 1930 „Bayerns 
Wasserversorgung“. ; 
Das rechtsrheinische Bayern wird durch die Donau in zwei Hälften geteilt, die in 
ihrem geologischen Aufbau und damit in den Voraussetzungen für die Wassergewinnung 
arhebliche Verschiedenheiten aufweisen. 
In Südbayern sind zwischen Alpengebirge und Donau durchweg tertiäre Schichten 
die Unterlage; sie bestehen im wesentlichen aus weichem Sandstein, aus Feinsand und 
Tonmergel (Molasse und Flinz). Zum großen Teil sind sie mit eiszeitlichen Schuttmassen, mit 
Moränen und breiten Schotterfeldern, überdeckt. Während die Moränen aus undurch- 
lässigen, also zur Wasserführung ungeeigneten Massen bestehen, sind die durchlässigen 
Schotterflächen überaus wertvolle Grundwasserspeicher. Ihnen und den Flußalluvionen 
verdankt Südbayern in erster Linie seinen Reichtum an bestem Grund- und Quellwasser 
Die tertiären Schichten sind weniger wasserreich: immerhin werden auch sie der Wasser- 
versorgung dienstbar gemacht. 
In Nordbayern bildet das Urgebirge, in der Hauptsache aus granitischen Gesteinen 
und kristallinen Schiefern bestehend, den Untergrund des Landes, In der Nordwestecke, 
im Spessart, und im Osten, im Fichtelgebirge und im Bayerischen Wald, tritt es hervor. 
In der mächtigen Wanne dazwischen lagern übereinander die Schichten der Sediment- 
gesteine, der Buntsandstein, der Muschelkalk, der Keuper und schließlich die Jura-Formation, 
Die älteren Sedimentgesteine, Rotliegendes, Karbon (Steinkohlenformation), Devon usw. 
sind nur auf kleinere: Gebiete beschränkt und spielen eine untergeordnete Rolle. Das gleiche 
gilt auch von der jüngsten mesozoischen Formation, der Kreide. Die Sedimentgesteins- 
schichten lagern regelmäßig aufeinander und neigen sich sowohl von Westen wie von Osten 
nach dem Jura hin. Wasserdurchlässige Bodenarten, Sandsteine und Kalksteine, wechseln 
mit wasserundurchlässigem Ton und Mergel, wodurch die Vorbedingungen zur Ansammlung 
großer Grund- und Tiefenwasservorräte gegeben sind. Die genannten Trias- und Jurasediment- 
gesteine sind somit die Hauptwasserspender im nördlichen Bayern. 
Um die verschiedenen natürlichen Voraussetzungen für die Wasserversorung der Ort- 
schaften kennenzulernen, sollen im folgenden die hydrologischen Verhältnisse der einzelnen 
Gebiete Süd- und. Nordbaverns und anschließend diejenigen der Pfalz kurz hesprochen 
werden. 
Dr. L. Reuter, 
Dr. L. Reuter, 
a) Südbayern. 
Was zunächst das Alpengebiet betrifft, so herrscht in den Gebirgsketten der Kalk- 
alpen größerer Wasserreichtum. Einmal ist das harte Kalk- und Dolomitgestein 
infolge seiner Zersplitterung und Zerklüftung ziemlich durchlässig, und dann liegen an den 
Hängen mächtige durchlässige Schuttmassen, Verwitterungs- und Abbröckelungs- 
produkte der steilen Riffe und Felswände. An geeigneten Stellen dieser Schuttmassen ent- 
springen mehrfach auch große Quellen. Aus solchen werden beispielsweise die Orte Oberst-
	        
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