wärts ausdehnt, haben sich die Flüsse tief in den undurchlässigen tertiären Untergrund
aäingegraben. Das Grundwasser der Kiesbetten läuft hier in zahlreichen großen und kleinen
Quellen an und in den Talsohlen aus. Mit diesen Quellen muß man sich hier begnügen.
Versuche zur Erschließung von Grundwasser durch Bohrungen oder Grabungen werden
hier vergeblich sein. Beispiele sind das Illertal bei Kempten, das Wertachtal bei Kauf-
beuren, das Lechtal von Schongau bis Landsberg, das Isartal von Wolfratshausen bis
München, das Inntal von Gars bis Mühldorf und das Salzachtal bei Burghausen.
Wo in den weitausgedehnten Moränengebieten durchlässige Schottermassen fehlen,
müssen die größeren Orte das Wasser oft von weit her beileiten, so beispielsweise Bad
Aibling aus den Voralpenbergen.
Vor der Moränenlandschaft liegen die weiten diluvialen Schotterfelder, denen
J3üdbayern seinen Wasserreichtum verdankt. Die Schmelzwässer der Vorland-
zletscher haben gewaltige Massen von dem aus dem Gebirge herausbeförderten Gesteins-
schutt ergriffen und über das Vorland der Moränen ausgebreitet. Der feine Schlick, Lehm
and Ton wurde von dem abfließenden Wasser mitfortgenommen, so daß durchlässiges Ge-
röll zurückblieb. Diese mächtigen durchlässigen Gerölldecken bilden nun die wertvollsten
Grundwasserspeicher und ergiebigsten. Quellgebiete für unser Wasserversorgungswesen. Ihr
klares und reines Wasser eignet sich für die Wasserversorgung in ganz besonderem Maße.
Ebersberger
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NW.
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Abb. 5. Geologisches Profil durch die äußere Moränenzone des Inngletschers.
Längen 1:100 000; 20fach überhöht.
Die Unterlage bildet allenthalben der tertiäre Flinzmergel. Über ihm erheben
sich die Moränen zu langgestreckten schmalen Höhenzügen, von tiefen Tälern
lurehfurcht. Ihr Material besteht aus groben Blöcken und Geröll, das mit
zähem undurchlässigem Lehm und Ton verschlickt und verkittet ist (Block-
ehm). Am nördlichen Rande der Moränenzone verschwindet dieses tonige
Material, so daß hier nur grober und sehr durchlässiger Kies in großer
Mächtigkeit liegt. In ihm versinken alle Gewässer und bilden an seiner
Sohle eine zwar oft seichte, aber sehr bedeutende Grundwasserströmung, die
am Rande der Schotterebene in zahlreichen Quellgebieten zutage tritt. Bei
[ und II fanden Bohrversuche zur Erforschung der Tiefenlage des Grund-
wasserspiegels und der Flinzoberfläche statt.
Dr. Z. Reuter
Bei der Überschüttung mit Glazialschotter wurde die hügelige Tertiärlandschaft, deren
Boden im wesentlichen aus weichem Sandstein, aus Feinsand und Tonmergel bestand, be-
yraben. Dabei wurden auch die Rinnen und Täler, welche Bäche und Flüsse im "Tertiär-
boden eingerissen hatten, mit durchlässigem Geröll aufgefüllt. In diesen Rinnen und Tä-
(ern des undurchlässigen Flinzbodens sammelt sich nun das Grundwasser und fließt in
ihnen zu den tiefer eingeschnittenen Tälern der heutigen Flüsse, wo es in zahlreichen
großen und kleinen Quellen zutage tritt. Aus einem solchen außerordentlich ergiebigen
Quellgebiet deckt beispielsweise die Stadt München den größten Teil ihres Wasserbedarfs,
Das Gebiet liegt rund 40 km ssö. von der Stadt im Mangfalltale. Zwischen den weit zu-
‚ückspringenden Moränenzügen des Isargletschers und des Inngletschers liegt hier ein
mächtiges Schotterfeld. aus dem von der ühersechütteten Tertiärlandschaft nur noch deren