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IV. Kapitel.
die Vorstellung besonderen Gegenständlichens gewinnen, das sich in
dem Gedachten aller mit jenen Sätzen identisch behaupteten Gedanken
findet. „Sinnleere Satzfragmente‘‘ sind z. B. in Beziehung zu Seelen,
die nur die deutsche Sprache kennen, die Gestaltkörperlichen „a“, „b“‘,
„gg“, „Z‘“ oder „bi“, „ra“, „ki“, „fan‘‘ usw. Selbstverständlich können
aber solche Gestaltkörperliche in Beziehung zu Seelen, die z. B. eine
„Geheimsprache‘“ kennen, auch ‚sinnvolle Satzfragmente‘“ und auch
„Sätze‘““ sein. Hingegen nennen wir „sinnvolles Satzfragment‘“ jenes
Satzfragment, welches als identische wirkende Bedingung dafür in Be-
tracht kommt, daß besondere Seelen, welchen die Bezeichnungs-Emp-
fänglichkeit für jene Sätze, welchen jenes Satzfragment angehört, zu-
gehört, durch Wahrnehmung‘ einer Besonderheit jenes Satzfragmentes
die Vorstellung besonderen Gegenständlichens gewinnen, das sich in
dem Gedachten aller mit jenen Sätzen identisch behaupteten Gedanken
findet. „Einsinniges Satzfragment‘“ nennen wir jenes Satzfragment, das
sich auch in „eindeutig bezeichnenden Sätzen‘‘ findet, „‚mehrsinniges
Satzfragment‘“ nennen wir jenes Satzfragment, das sich nur in „mehr-
deutig bezeichnenden Sätzen‘‘ findet. „Sinnvolle Satzfragmente‘“ sind
vor allem die ‚Worte‘. ‚Wort‘ ist also solches identisches Körper-
liches, das sich als ein und dasselbe Körperliche in verschiedenen
Sätzen findet. ‚Einsinnige Satzfragmente‘‘ sind z. B. die Worte „grün‘‘,
„leuchtend‘‘, „Haus‘‘, „Regen“, „Seele“, „Körper“, „Baum“, „Wirken‘‘,
„Wert“, „Wollen‘‘ und zahllose andere Worte. Die Wahrnehmung
jedes solchen Satzfragmentes weckt in besonderen Seelen stets die Vor-
stellung eines besonderen Gegenständlichens, das sich in dem
Gedachten mehrerer identisch behaupteter Gedanken findet. „Mehr-
sinnige Satzfragmente‘‘ sind z. B. die Worte „Ich“, „Du‘‘, „hier“, „dort“,
„jetzt“, „später‘‘, „dieser‘‘, ‚jener‘, „Robert“, „Klara“ u.a. Das Wort
„Ich“ gebraucht — in deutscher Sprache — jeder, der einen Gedanken
behauptet, dessen Bestimmtes seine eigene Seele ist (bzw. auch sein
eigener Leib), z. B. in dem Satze: „Ich bin traurig‘, Liest nun jemand
den Satz: „Ich bin traurig‘, so ist dieser Satz für ihn eine „mehr-
deutige Bezeichnung“‘‘, er weckt in ihm die Vorstellung einer Gesamtheit
von besonderen identischen Behauptungs-Wollen-Augenblicken, deren
jeder ein besonderes ‚identisch Behauptetes‘‘ hat, nämlich den be-
sonderen Gedanken, daß eine besondere Seele, d. h. immer die eigene
Seele des Sprechenden eine Trauer zugehörig hat, Alle jene Gedanken,
die überhaupt mit dem Satze: „Ich bin traurig‘ behauptet werden
können, sind nur hinsichtlich des Bestimmenden („Trauer“) gleich,
hingegen hinsichtlich des „Bestimmten“ („eine besondere einzelne
von allen Seelen‘) ungleich, jeder dieser Gedanken ist also ein be-
sonderer Gedanke, der das „identisch Behauptete‘““ eines besonderen
identischen Behauptungs-Wollens ist. Jener nun, der das Behauptungs-