as
Grundwissenschaft und Gesellschaftswissenschaft. Ih
unterscheiden. „Identisch begründete Beziehung“ nennen wir
ane besondere Beziehung ohne Zugehörigkeit zu besonderen Einzel-
wesen, aber mit den identischen Allgemeinen aller Gründe, kraft welcher
die Beziehung besonderen Einzelwesen zugehören kann, „Fall“ einer
‚identisch begründeten Beziehung“ nennen wir jede Zugehörigkeit
solcher Beziehung zu besonderen Einzelwesen. „Simultan begründete
Beziehung“ nennen wir jede Beziehung, die zwei Einzelwesen zu-
gehört, wenn ihnen gleichzeitig die Beziehungsgründe zugehören,
„Sukzessiv begründete Beziehung“ nennen wir jede Beziehung,
lie zwei Einzelwesen zugehört, wenn ihnen die Beziehungsgründe auf-
2inander folgend zugehören. Zwei Körper stehen in „Gleichheits-
veziehungen“, wenn ihnen gleichzeitig ein und dasselbe Allgemeine zu-
gehört, zwei Körper stehen hingegen in Wirkensbeziehung, wenn zu-
nächst einem der beiden Körper ein Allgemeines als wirkende Be-
dingung und dann dem anderen Körper ein Allgemeines als Wirkungs-
gewinn zugehört. „Einzelwesen-Beziehung“ ist entweder „Seelen-
beziehung“ — beide Bezogene sind Seelen — oder „Körper-
beziehung“ — beide Bezogene sind Körper — oder Körper-
Seele-Beziehung“ — ein Bezogenes ist Körper, das andere
Bezogene ist Seele. Das Wort „Seelenbeziehun g“, mit welchem
wir eine Beziehung zwischen Seelen, nicht aber ein Seelisches
‘Psychisches) bezeichnen, darf nicht verwechselt werden mit dem
Worte „seelische Beziehun g“. Denn spricht man von einer
‚seelischen Beziehung“, so meint man „Seelisches als Beziehung“, eine
Meinung, die irrig ist, weil Seelisches (Wissen) überhaupt keine Be-
ziehung‘ darstellt. Sogenannte „seelische Beziehung“ würde also etwa
vorliegen, wenn A um B weiß, wobei die Seele des B gar nicht in
Betracht gezogen würde; sogenannte „seelische Beziehung“ wäre also
‚Seelisches einer Seele“, während jede „Seelenbeziehung“ eine Beziehung
zweier Seelen darstellt, welche dadurch begründet ist, daß jeder dieser
deiden Seelen ein besonderes Seelisches zugehört. Deshalb, weil zwei
Seelen kraft zugehörigen Seelischens in einer Beziehung stehen, ist nicht
etwa jenes Seelische selbst eine Beziehung, ebensowenig wie etwa, wenn
zwei Körper kraft eckiger Gestalt in der Beziehung „Ähnlichkeit“ stehen,
deshalb „ecCkige Gestalt“ selbst eine Beziehung wäre, Daß eine „Seelen-
deziehung“ nicht „Seelisches“, und das eine Seelenbeziehung begründende
Seelische nicht Beziehung zu der anderen Seele ist, ergibt sich auch aus
der einfachen Erwägung, daß zwei Seelen in einer Beziehung
Stehen können, ohne daß die beiden Seelen um diese ihre
Beziehung wissen. Sogenannte „seelische Beziehung“ gibt es aber,
da „Wissen“ ein Wesensallgemeines, nicht ein Beziehun gsallgemeines
ist, überhaupt nicht, und durch die bloße Tatsache, daß eine Seele um
Etwas weiß, ist niemals eine Beziehung zwischen jener Seele und jenem