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setze der menschlichen Seele. „Die Zustände des menschlichen Geistes
und der menschlichen Gesellschaft können nicht ein ihnen eigenes
unabhängiges Gesetz haben, sondern dasselbe muß. von den psycho-
logischen und ethologischen Gesetzen abhängen, welche die Wirkung
von Umständen auf die Menschen und von den Menschen auf die Um-
stände beherrschen.‘“ Es kann „nicht der letzte Zweck der Wissen-
schaft sein, ein empirisches Gesetz zu entdecken. Ehe dieses Gesetz
nicht mit den psychologischen und ethologischen Gesetzen, von denen
es abhängig sein muß, in Verbindung gebracht und durch die Über-
einstimmung der apriorischen (!) Deduktion und des geschichtlichen
Beweises aus einem empirischen Gesetz in ein wissenschaftliches Ge-
setz umgewandelt werden kann, ist es für die Voraussage künftiger
Vorgänge (!) unzuverlässig.‘ %
„Mit demselben Rechte (wie. der Naturforscher von Kräften spricht)
können wir jene psychischen Regungen als die elementaren Erschei-
aungen der Ökonomie bezeichnen und von Gesetzen ihrer Wirksam-
keit sprechen. In dem einen wie in dem andern Falle wird das gene-
relle Wesen der Erscheinungen erfaßt und wird der generelle Zu-
sammenhang zwischen denselben nachgewiesen.“ 6 .
Soviel ich weiß, hat kein Nationalökonom es unternommen, mit
Hilfe dieses Schemas irgendeines unserer „Wirtschaftsgesetze‘“ zu
erklären. Das hat seltsamerweise vielmehr ein Philosoph getan: Wil-
helm Wundt. Es lohnt sich, seinen Versuch einer Prüfung zu unter-
ziehen. Wundt unterscheidet ® drei Gruppen von Wirtschafts- (oder
allgemeiner: sozialen) Gesetzen, die seinen drei „psychologischen
Prinzipien‘ entsprechen, nämlich 1. dem Prinzip der schöpferischen
Synthese, 2. dem Prinzip der beziehenden Analyse, 3. dem Prinzip
der Kontrastverstärkung. Danach ergeben sich” Gesetze der sozialen
Resultanten, Gesetze der sozialen Relationen und Gesetze der sozialen
Kontraste.
Nach dem Gesetz der sozialen Resultanten ist ein gegebener Zu-
stand im allgemeinen (!) stets auf gleichzeitig vorhandene Kompo-
66 J. St. Mill, Logik. 2, 258.
5 Emil Sax, Die neuesten Fortschritte der nationalökonomischen Theorie,
‚889. $S. 10. .
Ss W. Wundt, Lorik IT? 430ff., 650. Val. oben S. 112,