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auf eine stärkere Aufnahmefähigkeit des Inlandsmarktes, sondern
auf ein Nachlassen des Auslandsmarktes zurückzuführen ist. Es
ist auch zu bedenken, daß wir den Sachwert der Vorkriegsausfuhr
erst zu 858 v. H. wieder erreicht haben. Gleichwohl zeigen die
letzten Jahre Möglichkeiten, an deren Entwicklung weitergearbeitet
werden muß. Unsere
Handelspolitik
hat an dieser Entwicklung einen starken Anteil. Die Handelsver—
träge mit Frankreich, Italien, Belgien, Schweiz haben sich im
großen ganzen als günstig erwiesen. Es geht deshalb nicht an, sie
der Fernhaltung der Einfuhr ausländischer Lebensmittel zu opfern.
Die Meistbegünstigundg ist für Deutschland, das Land der
vielfältigsten Ausfuhr nach allen Teilen der Erde, nach wie vor
ein unentbehrlich notwendiges Werkzeug der Erleichterung und
Vereinfachung des Wettbewerbs. Aber die gleichmäßige Meistbe—
günstigung kann in manchen Fällen ein Hemmnis des Abschlusses
von Handelsverträgen, namentlich mit Ländern kleineren Handels—
umfanges werden, da die mit diesen vereinbarten Tarifermäßigungen
sofort nicht nur jenen meistbegünstigten Ländern zugute kämen, die
keinen oder nur einen allgemein mäßigen Zolltarif haben, sondern
auch den Vereinigten Staaten von Amerika, die auf der ganzen Linie
durch überhöhte Zölle sich von uns absperren; ferner würden Zoll—
ermäßigungen, die einen agrarisch-industriellen Ausgleich mit den
Ländern des nächsten Ostens vermitteln sollen, zufolge der Meistbe—
günstigung den La-Plata-Staaten und Kanada künftig unsere Land—
wirtschaft schutzlos preisgeben, ohne daß unsere industrielle Ausfuhr
dorthin stiege. Wenn deshalb Herr Minister Dietrich heute näher
den Gedanken entwickelte, innerhalb Europas zu stärkerer Annäherung
und zu einem Ausgleich industrieller gegenüber agrarischen Aus—
fuhrbedürfnissen zu kommen, insbesondere gegenüber den entwick—
lungsfähigen Marktgebieten im Osten des Reiches, so verdienen
auch unseres Erachtens diese Gedankengänge stärkste Beachtung, zu—
mal der ausfuhrfähige Getreideüberschuß Polens, Ungarns, Rumä—
niens, Jugosslawiens im Verhältnis zu dem Gesamtzuschußbedarf
der industriellen Staaten der Mitte — Frankreich, Belgien, Deut—
sches Reich, Tschechossowakei, Osterreich — gering ist und auch bei
einer starken Anbau- und Ertragssteigerung bleiben wird. Schon
gegenwärtig zeigen sich in dieser Mitte Europas engere und weitere