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schaftliclie Systeme entstanden sind: so wurde sein Wesen lauge
nur geahnt und nicht einmal der Versuch gemacht es zu erkennen.
Ganz im Geiste des Aristoteles behandelte Thomas von Aquino
und die anderen Vertreter unserer Wissenschaft im Mittelalter:
Vincenz Belovacensis, Franciscos Patricios, Albertus Magnus, Wilhelm
Occam, Kaymimdus Lullus, der überstrenge Johannes Gerson etc. etc.
den Gegenstand. Auch die Nationalökonomen des Merkantilismus,
wie Niccolo Machiavelli (1469—1527), Antonio Serra (1613) unter
den Italienern, Fromeuteau (1581), Jean Bodin (1576), Jean
François Melon (1731), Graslin (1767) in Frankreich, der Kaufmann
Thomas Mun (1609—1621), Culpeper (1623), Fortray (1663), William
Temple (1672) in England, Ch. Besold (1615), Bornitz (1608),
Caspar Klock (1651), der Österreicher Johann Horneck (1654),
W. von Schröder (1686), Gottlob von Justi (1755) in Deutschland
Damian de Olivares (1621) ') in Spanien, und viele andere; dann
die Vertreter des Physiokratismus, wie Jean Vine. Gournay (1766)
welcher der Erfinder des „Laissez faire, laissez passer“ ist. Dupont
de Nemours (1767), Condillac (1776), Anne Kobert Jaques Turgot
(1766) unter den Franzosen, Fürstenau (1778), Johann Heinrich
Jung (1789) in Deutschland, der Italiener Corniani (1777), der
Schweizer Herrenschwand (1786) etc. etc. : sie alle konnten die Unter-
nehmerthätigkeit nicht außer acht lassen und kannten den Unter
nehmergewinn als wirtschaftliche Erscheinung, aber sie gingen ihr
nicht in erkenntnisforschender Weise nach, obgleich sich die funda
mentalen Sätze ihrer wissenschaftlichen Systeme im Grunde auf
nichts anderes stützen, als auf das Bestreben den nationalen Unter
nehmergewinn zu erhöhen, wobei sie sich das Kapital als das eigent
liche unternehmende Element dachten. Eine Theorie des Unter
nehmens oder des Unternehmergewinnes, oder auch nur einen
nennenswerten Versuch zu einer solchen haben wir von ihnen nicht.
Selbstredend haben uns eine solche auch nicht die Kommu
nisten und Sozialisten jener älteren Bichtung gegeben, welche einen
paradiesischen Staatszustand malten, teils um ihrer üppigen Phantasie
Rechnung zu tragen, teils um durch Ironie und Satyre zu wirken.
Die Phantasien eines Thomas Morus in seiner «Utopia« (1516),
Tomasina Campanella in seinem «Sonnenstaat« (1623), Ch. Fourier’s
«Phalanstère« (1772), Hugo Cabet’s «Ikarien« (1840) etc. sind nicht
*) Die hier angeführten Zahlen sind die Jahreszahlen des Erscheinens von
Werken der betreffenden Schriftsteller.