Full text: Die Regelung der Zuckerbesteuerung auf statistischen Grundlagen

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ben Durchschnitt hinausgehende Zuckerausbeute mit der größten 
Rübenernte des Zeitraums zusammenfällt. Auch dürfte die 
bedeutende Differenz zwischen dem Zuckerverbranch der ersten und 
zweiten Periode in dieser Beziehung nicht ganz belanglos sein, 
denn auch in jener haben schon zahlreiche Fabriken mit Diffusionen 
gearbeitet. Man könnte ferner einwenden, das; am Schlüsse dieser 
Periode noch 08 Fabriken nach dem Preßverfahren gearbeitet 
haben, und das; man darum in der Folge, nachdem auch diese 
zum Diffusionsverfahreu übergegangen, eine größere Zucker 
ausbeute erwarten müsse. Allein dieser Einwand würde völlig 
hinfällig sein. Diese wenigen Zuckerfabriken, in denen im Jahre 
1870 noch das Preßverfahren in Thätigkeit war, zählen der 
überwiegenden Mehrzahl nach zu den kleineren und kleinsten 
Fabriken, und was sie an Zucker weniger erlangt haben mögen, 
als bei Anwendung der Diffusion gewonnen sein würde, dürfte 
kaum an die Zuckermengen hinanreichen, die schon damals in so 
manchen Fabriken durch Osmosiren der Melasse erarbeitet wurden. 
Es wiederholt sich hier eben nur, was auch auf andern 
Gebieten so häufig beobachtet wird, daß die Schätzungen nämlich 
immer weit über die Durchschnittsergebnisie hinauszugehen pflegen. 
Man beachtet die mehr ans Tageslicht hervortretenden günstigeren 
Resultate und vergißt dabei, wie wirksam die überwiegende 
Mehrheit der mehr in der Stille verharrenden ungünstigeren 
Erfolge auf das durchschnittliche Ergebniß sind. Es liegt auch 
gar kein Grund vor, den Erfolg des Diffusionsverfahrens und 
der Veredlung der Zuckerrüben höher zu veranschlagen, als hier 
aus dem Durchschnitt der beiden Perioden hervorgeht. Der 
wesentlichere Vorzug der Diffllsion beruht in der Vereinfachung 
und Verbesserung des Betriebs. Auf die Zuckerausbeute ist sie 
hauptsächlich dadurch wirksam, daß sie eine schnellere Verarbeitung 
der Rüben, also eine Abkürzung der Campagne ermöglicht, und 
hierdurch vermeidet sie die Zuckerverlüste, die früher bei dem 
längeren Aufbewahren der Rüben in den Monaten Februar und 
März zu entstehen pflegten. Ihre Einwirkung in dieser Beziehung 
erstreckte sich aber immer nur auf einen Theil der Rüben, und 
selbst dieser Vorzug wird nicht überall in ganzem Maße aus-
	        
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