Full text: Die Regelung der Zuckerbesteuerung auf statistischen Grundlagen

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eine entsprechende Abmindernng der Erportbouistcationen eintreten 
lassen wollte. Die Hauptsache ist, daß überhaupt nur jeder 
Factor in demjenigen Betrage erfaßt werde, in welchem er an 
dem Verluste der Staatskasse mitwirkend ist. Das verlangt, 
ganz abgesehen von den Motiven des Rechts und der Billigkeit, 
das wohlverstandene Interesse aller einzelnen Theile. Die Fa 
briken, die sich mit der Entzuckerung der Melasse nicht beschäftigen, 
können nur ihren Vortheil darin finden, wenn jene Anderen, die 
in diesem Verfahren eine Erwerbsquelle suchen, nicht bind) eine 
ungerechtfertigte Ueberlastung in ihrem Betriebe behindert werden, 
denn je mehr sid) die Zahl solcher Fabriken vermehrt, um so 
mehr steigt die Nachfrage nach Melasse, die wieder den Werth 
derselben hebt. Diese Strontianit- und Elutions-Fabriken aber 
können nur wünschen, daß der freudige Aufschwung der Zucker- 
industrie nidst durch allzu starke Anfassung durch die Steuerzange zu 
rückgedrängt werde, denn das würde ihnen die wichtigste Eristenz- 
bcdingung, den Bezug des Rohstoffs, beenge«. Auch die zahl 
reichen Fabriken, die durch das weniger wirksame Verfahren der 
Osmose ihre Melasse entzückern, können durch eine gleichmäßige 
Verthei lung der Last nur gewinnen, denn sie würden, wenn der 
Rübe allein die Tilgung des namhaften Mancos auferlegt würde, 
nur die Lückenbüßer aller derjenigen Anstalten werden, die 
mehr Zucker aus der Melasse gewinnen und darum ohne alle 
Steuerentrichtung Zuckermengen erarbeiten würden, für die 
der Staat ihnen Vergütungen gewährte. Wenn in den Kreisen der 
Zuckerindustriellen heute im Allgemeinen für eine vorläufige, sehr 
mäßige Herabsetzung der Exportbonifieationen die Neigung her 
vorzubrechen scheint, so kann bod) diese Neigung nur in einem 
kurzsichtigen Erfassen des nächsten Vortheils ihre Ursache haben, 
denn auf die Dauer kann die radicale Beseitigung des Mancos 
nicht umgangen werden, wohl aber ivächst bei zunehmender Com- 
plicirung der Verhältnisse die (Gefahr, daß die eigentlick)en Ur- 
sachen der Staatsverlüste mit geringerer Klarheit erkannt werden 
und dadurch Maßnahmen zum Vollzug gelangen könnten, die mit 
ungleicher Schwere treffen und auf einzelne Theile verderblich 
oder tödtlick) wirken. Die gefammte Zuckerindustrie mit ihrem
	        
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