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Wenn wir zugeben wollen — was wir zur Zeit, wo das
Pfund Sterling in New-York ein Disagio von 4 bis 6 Pence
hat, nicht gut wegsophistiren können — dass eine Ausgleichung
des Handels unter Umständen nicht durch Waaren, sondern
von dem Lande mit der ungünstigen Handelsbilanz aus in
Baarem erfolgt, wie es die Geldsendungen aus Europa nach
Amerika lehren, und dass Goldeinfuhr, wenn sie als Zahlung
für Producte heimischer Arbeit, nicht aber als Contribution —
wie die französischen Milliarden in Deutschland, oder als An
leihe, wie die neuerlich in Oesterreich importirten französischen
Millionen des Herrn Bontoux — erfolgt, die Einwohner des
Hinterlandes des Importhafens bereichert — wie wir dies an
den Fabrikanten der Neu-England-Staaten und an den Farmern
des Westens von Amerika zu beobachten Gelegenheit haben;
wenn dies also wahr ist, so müssen wir zugeben, dass der
Export Amerikas diese bereichernde Wirkung für Amerika hat.
Es wird reich durch das, was es uns verkauft.
Natürlich haben wir uns dies so weit angesehen, als es
für uns ein Interesse hat. Wir haben den Export von Ge
treide und Fleisch an dieser Quelle studirt und werde ich
das Resultat dieser Studien weiterhin mittheilen. Der Export
von Baumwolle interessirt Oesterreich wenig, dessen Baumwoll
spinnerei klein und ohne Zukunft ist. Die Ausfuhr von In-
dustrieproducten beginnt erst und hat für das Agricultur-
land Oesterreich-Ungarn nur ein geringes Interesse. Wir haben
die wenigen Tage unseres ersten Aufenthaltes in New-York
also nicht mit dem Studium dieser Seite des New-Yorker
Geschäftes uns schmälern lassen.
Fest steht aber, dass der Export Amerikas an Baumwolle,
Industriewaaren, Lebensmitteln Amerika bereichert. Soweit
findet die mercantilistische Lehre ihre Bestätigung.
Wenn ich bei Schilderung von Erfahrungen, die wir in
Amerika machten, immer wieder auf sogenannte „ewige
Wahrheiten“, solche „Resultate der Wissenschaft“, wie die
Manchesterpresse zu sagen liebt, auf Schultheorien zurück
komme, so wolle man dies nicht für Pedanterie halten. Ich
will den Aberglauben jener Liberalen, welche den Glauben
für lächerlich erklären, ihren Aberglauben an sogenannte