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licht am besten das oben Gesagte. Was aber den technisch-praktischen
Theil, ferner unsere Ansichten in Betreff der Gewinnung von Naphta in
dieser Gegend anbelangt, so verweisen wir auf den zweiten Theil unserer
Abhandlung.
2. Das SiarKa-Thal.
(Durchschnitt Nr. 1.)
Beinahe parallel mit dem oben beschriebenen Thale, jedoch etwas
mehr gegen Süden gerückt, zieht sich das kurze jedoch wichtige Thal des
Siarka-Flusses. Dieser Fluß oder vielmehr Bach hat seinen Ursprung
am Maìastówer Berg und fließt anfangs im allgemeinen Streichen der
Gebirgsketten über Rychwald, und erst in Siary wendet er sich, indem er
gegen N. senkrecht den Gebirgs-Zug verquert und später unterhalb Sekowa
in den S^kowka-Bach mündet.
Auf der rechten Seite haben wir also den sogenannten „Rychwalder-
Gebirgszug" der den linken Flügel des Stzkowa-Thales bei Ropica und
Stzkowa bildet, auf der linken aber die östlichen Ausläufer einer mächtigen
Gebirgskette, die sich zwischen dem Flusse Ropa und Siarka hinzieht. Vor
Allem nimmt in dem zu beschreibenden Thale die Ortschaft Siary selbst
unsere Aufmerksamkeit in Anspruch, wo sich zu beiden Seiten des Flusses
(jedoch mehr auf der linken) ein weit verzweigter, großer, wenn auch nicht
rationell betriebener Bergbau entwickelt hat.
Wir müssen gestehen, daß die Orientirung in diesem kleinem Gebiete,
in Folge äußerst complicirter und unregelmäßiger Lagerungsverhältnisse
recht schwierig ist. Der leichteren Uebersicht halber werden wir zuerst den
Durchschnitt linkerseits des Flusses, senkrecht auf das Thal beschreiben,
nachher den Durchschnitt längs des Flusses bergauf und bergab.
Die Thalsohle genannt „Kamieniec" zeigt unmittelbar unter einer
dünnen Alluvial-Decke, die unteren Ropianka-Schichten mit einem steilen Ber-
flächen und der Streichungs-Richtung 8 h. Hier ist eine Dampfbohrung
des Herrn Dr. Fedorowicz nebst einigen abgeteuften Schachten angelegt,
die in der Regel gleich in geringer Tiefe die Strzolka-Schichten durchfahren,
nachher ein ganzes System verschiedenartiger Schichten, worunter Schiefer
thone vorherrschen, erreichen, zuletzt aber die Strzolka-Schichten und mit
ihnen die naphtaführenden Sandsteine antreffen, -^ie unteren Ropianka-
Schichten sind hier sehr mächtig entwickelt, bestehen aus verschiedenartigen
Gesteinen, worunter jedoch die echte Strzolka stets prävalirt.
Begiebt man sich auf die Anhöhen und insbesonders in die Schluchten,
so sieht man, daß das geologische Profil sich alle Augenblicke ändert. Wir
wollen unsere Uebersicht mit dem am meisten gegen Süden vorgerückten
Einschnitte, der das ganze Bergbau-Terrain begrenzt, beginnen.