Full text: Die Entwickelung zum Socialismus

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mische Einheit.*) So z. B. die primitive römische 
familia, die bäuerliche Hausgemeinschaft des Mittel 
alters, die Zadruga der Südslaven. Alle diese Hauswirt 
schaften, gleichgiltig wie gross die oft beträchtliche Zahl 
ihrer Teilnehmer ist, haben das gemeinsame Merkmal, 
dass sie mit Ausnahme weniger Producte (wie z. B. Eisen 
und im Binnenlande Salz) ihren gesamten Bedarf durch, 
eigene Arbeit decken; — dass sie den ähnlichen Wirt 
schaften entgegengesetzt, nicht mit ihnen verbunden sind, 
sondern zu ihnen nur in sehr oberflächlicher Verbindung 
stehen : sie sind wirkliche sociale Zellen, fast ohne 
Communication mit der Aussenwelt, sie producieren alles, 
was sie verzehren und verzehren alles, was sie produ 
cieren. 
Es braucht kaum betont zu werden, dass die Pro- 
ductivität der Arbeit auf dieser Entwickelungsstufe ausser 
ordentlich gering ist. 
II. Die Tauschwirtschaft. 
A. Die Stadtwirtschaft. 
Auf der Grenze zwischen der geschlossenen Haus 
wirtschaft und den höheren ökonomischen Formen be 
ginnen sich die Production und die Consumption vonein 
ander zu scheiden; die Beziehungen zum Zwecke des 
Austausches werden zahlreicher; die Gewerbe spalten sich 
von dem Landbau ab; in den Städten bilden sich die 
gewerblichen Corporationen ; die Stadt mit ihrer länd 
lichen Umgebung wird zur ökonomischen Einheit. 
„Wenn wir eine Karte des alten deutschen Reiches 
zur Hand nehmen,“ so sagt Karl Bücher, „und auf der 
selben die Orte bezeichnen, welchen bis zu Ende des 
*) Eine gute Beschreibung dieser Zustände im mittelalter 
lichen England findet man bei H. W. Thurston: Economics 
and industrial history. (Chicago, Scott, 1899.)
	        
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