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schnellen Anwachsen der Werke wuchs die Nachfrage
nach Rohmaterialien. An Absatz für die Fertigfabrikate
fehlte es nicht. Mit steigender Nachfrage steigt be
kanntlich der Preis. So schreibt der Gewerbeverein
Bern in seinem Bericht von 1898:
„Fast alle Bleche, insbesondere die Eisenbleche
haben eine bedeutende Preissteigerung erfahren; seit
dem Herbst 1898 bringt fast jeder Monat einen neuen
Preisaufschlag. Diese, das Handwerk schwer schädigende
RohstofTverteuerung beruht zum Teil auf den Machen
schaften internationaler Spekulantenringe, zum Teil wohl
auch auf der Zwangslage der Eisenwerke, welche den
infolge des allgemeinen industriellen Aufschwunges ent
standenen grossen Nachfragen nicht mehr nachkommen
konnten. Besonders bemerkenswert ist die gewaltige
Entwicklung der elektr. Werke; ihre bedeutende Produk
tion macht sich auf dem Weltmärkte geltend durch
Verteuerung aller Rohstoffe. Dieses junge Gewerbe hat
einen erfreulichen Aufschwung genommen, der zweifels
ohne auch im kommenden Jahre anhalten wird. Immer
hin ist es möglich, dass die enorme Steigerung für
Metall (Kupfer 80%, Broncewaren 10%) und Bestand
teile, mit welcher die Lieferungspreise nicht immer
Schritt halten, grössere Installationen etwas hinaus
schieben konnten. Ueber diese Lieferungsverschiebungen,
die auf die Verzögerung der Rohstoffe zurückzuführen
waren, hörten wir von den meisten Elektrizitätsfirmen
in ihren Jahresberichten während der Zeit der Hoch
konjunktur Klagen. Das Kupfer erfuhr eine enorme
Preissteigerung infolge der I reiberei von Spekulanten
auf dem Londoner- und Amerikan. Markte, sowie wegen
des bedeutend vermehrten Bedarfs an Kupfer für die