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Steigerung von Rohmaterialien bedingte die Erhöhung
der"'Preise für die fertigen Fabrikate und daher wurde
die Kauflust der Abnehmer gedämpft, was jedoch nicht
von langer Wirkung war. Die grossen Werke Hessen
sich nicht an Lieferungsfristen binden: dadurch wurden
die Lieferanten in grosse Verlegenheit gebracht und
das finanzielle Ergebnis ungünstig beeinflusst . . . .
. . Der scheinbar ungemessene Aufschwung, den die
Maschinen - Industrie und andere verwandte Industrie
zweige in dem letzten Jahre, und insbesondere in mar
kanter Weise zu Ende des Jahres 1899, genommen hatten,
war Ursache der äussersten Anstrengungen zur Ver
mehrung der Produktion und allmählichen Steigerung (der
Preise) derRohmaterialien, wieKohlen, Eisen und anderer
Metalle, bis zu einer ungeahnten Höhe. Der Preis
rückgang erfolgte bei den Halbfabrikaten; Roheisen
folgte erst gegen Ende des Jahres 1900, während Kohle
mit Jahresschluss noch ihre hohen Notierungen einhielt
und ebenfalls Coaks gleich im Preise blieb.“
Der gesteigerte Absatz für Fertigfabrikate konnte
aber nur bei Fallen ihrer Preise durchgeführt werden.
Ist auch der Markt für Artikel der elektrischen Industrie
noch verhältnismässig sehr jung und aufnahmefähig,
so sorgte schon wie überall, so auch hier, der Wett
bewerb für ein stetes Sinken der Preise. Es wieder
holte sich in diesem Erwerbszweig, was man so oft zu
beobachten Gelegenheit hat: trotz steigender Preise für
Rohmaterialien und Halbfabrikate lallen die Preise der
Fertigfabrikate. Eine Steigerung der letzteren ist nur
durch Kartellierung oder Monopolisierung durchzusetzen.
Selbstverständlich kommt die sinkende Tendenz spätestens
dort zum Stillstand, wo die Grenze der Selbstkosten er