Full text: Die wirtschaftliche Entwicklung und Lage der Elektrotechnik in der Schweiz

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Ein Blick in die auf Seite 48 gegebene statistische 
Tabelle zeigt, dass die Elektrotechnik eine recht statt 
liche Anzahl älterer Arbeiter beschäftigt; das Gleiche 
wird man bei den Maschinenbauern beobachten. Lohn 
höhe und Ansteliungszeit wirken hier harmonisch zu 
sammen. In Branchen mit guten Lohnverhältnissen und 
angenehmer Beschäftigung bleiben die Arbeitskräfte 
eben bis in das hohe Mannesalter tätig, während in 
Branchen mit niedrigen Löhnen nicht allein ein ver 
hältnismässig starker Arbeiterwechsel, sondern auch ein 
besonders schnelles „Abnützen“ der Arbeitskraft statt 
findet. — 
Von nicht zu unterschätzender Bedeutung für die 
Elektrizitätsindustrie ist die Heranbildung eines guten 
Nachwuchses in der Arbeiterschaft. Die jugendlichen 
Arbeiter'(Lehrlinge) machen etwa 7 °/ 0 der gesamten 
männlichen Arbeiter aus. 
Durch ein Gesetz von 1877 wurde die Normalarbeits 
zeit auf 11 Stunden festgelegt. Seit dem Jahre 1895 
schritten aber die einzelnen Firmen selbst ohne gesetz 
lichen Zwang zu einer weiteren Abkürzung der Arbeits 
zeit. Nur einige Elektrizitätswerke sind dem nicht 
gefolgt. Es hängt dies mit der Natur des Betriebes 
zusammen. In fast allen grösseren Maschinen- und 
elektrotechnischen Fabriken gilt jetzt der 10-Stunden- 
tag. In der Krisenzeit 1900 ff. schränkte man die Arbeits 
zeit sogar noch weiter ein. Andererseits in der Zeit 
der Hochkonjunktur wurde dafür viel mit Ueber- 
stunden und Nachtschichten gearbeitet. Als die Fabrik- 
inspektion in das übertriebene Ueberstunden- und Nacht 
schichtenunweseneingrift, klagten die Arbeitgeberfreilich, 
dass zu rigoros zum Schaden der Fabrikanten vorge
	        
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