lim 39,6 Prozent zugenommen hat, dagegen um 77,3 Prozent im dritten
Dezennium und im letzten Dezennium um 44,5 Prozent.
Betrachten wir jetzt die Arten der in der gutsherrlichen Wirtschaft
gebauten Getreideflächen. Es ist das Korngetreide, speziell Weizen, der
den Hauptgegenstand der Getreideproduktion und des Absatzes bildet.
In der offiziellen Beschreibung der südrussischen Landwirtschaft im Anfang
der achtziger Jahre lesen wir, dass die Gouvernements Cherson und
Ekaterinoslaw das Gebiet der Korngetreidekultur bei der wilden Feld
graswirtschaft bilden. Dasselbe gilt auch von der Gegenwart. Die Aus
dehnung des mit Korngetreide besäten Saatfeldes wird durch die Ab
nahme der Fläche des mit Futterpflanzen bebauten Bodens bewiesen,
auf Kosten dessen sich diese Ausdehnung eben vollzieht. So betrug im
Jahre 1881 die Fläche des Kornfeldes 1 915 596 Dess. oder 47,8 Prozent
des gesamten Saatfeldes, dagegen im Jahre 1901 6 247 600 Dess. oder
81 Prozent des gesamten Saatfeldes. Im Jahre 1881 kamen auf je
10 000 Dess. 188 Dess. der mit Futterpflanzen bebauten Fläche, dagegen
sank diese Fläche im Jahre 1901 bis auf 67 Dess.
Fs sind die Aenderungen in den Flächen verschiedener Pflanzen
kulturen im Zusammenhang mit den Bewegungen und Schwankungen der
Getreidepreise von Bedeutung. Es ist charakteristisch, dass eben in den
südrussischen Gouvernements, die am nächsten zum Aussenmarkt liegen,
die extensive Wirtschaft mit primitivem Ackerbausystem besteht. Be
trachtet man aber die Ausdehnung des Ackerfeldes in den einzelnen
Gouvernements, so tritt ganz deutlich hervor, im Einklang mit lnünens
Theorie, die Wirkung des Marktes auf die Intensivizierung des Acker
baues. In den einzelnen Gouvernements des südrussischen Gebietes
zeichnen sich durch die intensive Wirtschaft eben die südlichen Kreise
aus, die den Hafenstädten am nächsten liegen. Hier wird der Prozent
teil der Fläche des Saatfeldes in Bezug auf das ganze Ackerfeld viel
grösser als in den nördlichen Kreisen.
Die Gutsherren in den nördlichen Kreisen des Gouvernements
Cherson, in den Kreisen Alexandria, Elisabethgrad und Ananjew
bestellten als Ackerfeld einen kleineren Teil ihres Landes als die
Gutsherren in dem südlichen Teil des Gouvernements. Auch ist bei
den ersten das Verhältnis zwischen Ackerland, Weideland und Brache
viel gleichmässiger als bei den letzten. Ebenso verhält es sich mit den
Getreidepreisen.
Das charakteristische in der Bewirtschaftungsweise der grossen
Gutswirtschaften in den neurussischen Gouvernements ist das Bestehen
eines starken Absentismus. «Wo die sachlichen Bedingungen kapitalisti-