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Die gewaltige Zunahme der Steuererträgnisse, wie sie in den vor
stehenden beiden Ziffernreihen zum Ausdruck kommt, bedeutet nun nicht
etwa eine Erhöhung der Steuerlast der Nation, also eine Anziehung
der Steuerschraube, sondern diese Steigerung liegt einesteils in der
Veränderung der Verteilung der Steuern begründet, andererseits ent
springt sie einer allgemeinen Aufwärtsbewegung der Warenpreise. Über
die Wirkung der erhöhten Warenpreise auf die Erträgnisse der Steuern
hat Prof. Rathgen eine interessante Berechnung angestellt, aus der
hervorgeht, daß die heutige Steuerlast des einzelnen japanischen Staats
bürgers fast dieselbe geblieben ist wie früher. Rathgen berechnet näm
lich folgendes:
Jahresabschnitte
Geldbetrag der
Staatssteuern
pro Finanzjahr
Millionen Jen
Mittlerer Reispreis
im
Kalenderjahr in Jen
Die Staatssteuern sind
also ungefähr gleich
einer Reismenge
von Millionen Kokn
1887-89
67.3
4.88
13.8
1890—1893
65.7
7.27
9.0
1900—1903
164.5
11.62
14.1
Das Bild wird auch nicht wesentlich ungünstiger, wenn man in
den Rahmen dieser Berechnung die Kommunalabgaben mit hineinbezieht.
Eine überschlägliche Berechnung in dieser Beziehung führt zu dem Re
sultate, daß die sämtlichen Steuern in Japan einen Reiswert
von 20 Millionen Koku um das Jahr 1889
14 „ „ „ „ „ 1895
22,5 „ „ „ „ „ 1901 besitzen.
Mit vollem Rechte wirft sich deshalb bei der Betrachtung dieser
Umstände dem Beobachter die Frage auf, wie es möglich war, die so
sehr gesteigerten Bedürfnisse für Heer und Marine, wirtschaftliche und
kulturelle Zwecke finanziell zu bewältigen, wenn doch die Einnahmen
aus den Steuerquellen des Landes nahezu keinerlei bemerkenswerte Er
höhung erfahren haben. Die Erklärung für diese auffallende Tatsache
ist vor allem darin zu suchen, daß Japan von jeher bemüht gewesen
ist, in höchst sparsamer Weise mit seinen Staatsfinanzen zu wirtschaften,
daß die Beamten mit nur bescheidenen Gehältern zufrieden sind, keine
großen Ansprüche stellen und daß allgeniein die Bedürfnisse des Volkes
besonders auch der japanischen Soldaten und Matrosen äußerst geringe
sind. Verfolgt man von diesen Gesichtspunkte aus z. B. die Ausgaben
für Heer und Marine in ihrem Anteil am gesamten Staatsbudget, so
wird man die interessante Tatsache bestätigt finden, daß trotz des durch