Full text: Die Untersuchung landwirtschaftlich und gewerblich wichtiger Stoffe

132 
Einstreumittel usw. für Stallmist. 
oder auch wie „Harn“ (S. 118) untersucht. Im allgemeinen genügt eine Bestimmung 
des Gesamtstickstoffs, des Ammoniak-, nötigenfalls des Salpetersäure-Stickstoffs, des 
Kalis, der Phosphorsäure, der Asche und der Trockensubstanz (vergl. S. 127). 
Einstreu- und Frischhaltungsmittel für Stallmist. 
I. Einstreumittel, Stroh, Torfstreu usw. 
Zur Einstreu in die Ställe werden verwendet: Stroh und Strohahfälle aller 
Art, Laub, Sägespäne, Holzwolle, Torfstreu, Moos, Heidekraut und 
Plaggen hezw. Erde. 
A. Untersuchung der Einstreumittel. 
Die Untersuchung erstreckt sich fast ausschließlich auf ihr Wasser 
aufsaugungsvermögen. Gröbere Einstreumittel, wie Stroh, Moos, Heidekraut, 
werden für den Zweck zu Häcksel von 1,5—3,0 cm Länge zerschnitten, Torfstreu 
zerzupft, erdige Stoffe gröblich zerkleinert und von den Stoffen durch Mischen 
hezw. Vermengen gute Durchschnittsproben verwendet. 
Die Herstellung einer richtigen Durchschnittsprobe ist bei den Streustoffen, 
besonders bei Torfstreu nicht leicht. Die Torfstreu zieht sehr schnell Feuchtig 
keit aus der Luft an; man muß daher die Einzelproben aus der Mitte mehrerer 
Ballen entnehmen, was nur dadurch zu erreichen ist, daß man die Ballen ent 
weder öffnet und auseinanderlegt, oder dadurch, daß man an einer geeigneten 
Stelle der Ballen die äußere Schicht bis zu etwa 25—30 cm entfernt und dann 
erst von den inneren Teilen Einzelproben für die Untersuchung entnimmt. So 
werden an 3 Stellen jedes Ballens und mindestens von 3—4 Ballen Einzelproben 
entnommen, diese 9 bezw. 12 Einzelproben gemischt und hiervon 1 / 4 bis 1 / 2 kg in 
trocknen Blechschachteln mit gut schließenden Deckeln zur Untersuchung ein- 
gesandt. 
1. Zur Bestimmung des Wassers werden 5—10 g der gut durcheinander 
gemengten Mittelproben in üblicher Weise bis zur Beständigkeit des Gewichtes bei 
105—110° getrocknet. Bei Torfstreu werden stets 2 Bestimmungen ausgeführt. 
Gute Torfstreu soll nicht mehr als 20—25 °/ 0 Wasser enthalten. 
2. Die Bestimmung des Wasseraufsaugungsvermögens kann in der 
Weise geschehen, daß man eine bestimmte Gewichtsmenge in einer Schale längere 
Zeit mit Wasser tränkt, dann das überschüssige Wasser auf einem feuchten Papier- 
filter oder einem mit Glaswolle locker verschlossenen Trichter unter Bedecken des 
Trichters abtropfen läßt und die mit Wasser gesättigte Masse in einer bedeckten, 
vorher gewogenen Schale rasch wägt. 
Weit besser aber ist das Verfahren, welches die Moor-Versuchs-Station in 
Bremen bei Torfstreu anwendet und welches nach einer Mitteilung von Prof- 
Dr. Br. Tacke wie folgt ausgeführt wird: 
10 g der zerzupften und gut gemischten Probe werden mit Wasser bis zuin 
starken Kochen erhitzt, um alle Luft auszutreiben und eine vollkommene Benetzung 
zu erzielen. Stark trocken gewordene Proben benetzen sich bisweilen nur sehr 
schwierig; die Benetzung tritt sofort ein, wenn einige Tropfen Ammoniak zugesetzt 
werden. Ein aus grobmaschigem Drahtgewebe gefertigter, an einer Seite offener Würfel 
von ungefähr 1 1 Größe (die Kante je 10 cm lang) wird so mit Filtrierpapier aus- 
gekleidet, daß dasselbe auf dem Boden und an den Wandungen vollkommen anliegt, 
in eine tiefe Schale gestellt und mit Wasser gefüllt, welches durchfiltriert, Papi er
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.