Full text: Die Untersuchung landwirtschaftlich und gewerblich wichtiger Stoffe

19g Asche von Pflanzen, tierischen Stoffen nnd Brennstoffen. 
Natronlauge, trocknet vollständig im Wasserhade ein und verkohlt über einer 
Spiritusflamme. Letztere empfiehlt sich —• besonders bei quantitativen Be 
stimmungen des Schwefels bezw. der Schwefelsäure in den durch Hütten- oder 
Steinkohlenrauch beschädigten Pflanzenbestandteilen — aus dem Grunde, weil das 
Leuchtgas durchweg Schwefelverbindungen enthält, welche sich in der Flamme zu 
Schwefelsäure oxydieren und den Gehalt der Einäscherungsmasse an dieser ver 
mehren können. Nachdem die Masse verkohlt ist, zerdrückt man sie in der 
Platinschale mit dem Pistill, durchfeuchtet sie unter Abspülen des letzteren mit Wasser, 
trocknet auf dem Wasserbade ein und verbrennt weiter unter Anwendung des unter 
2. a erwähnten schwachen Sauerstoff Stromes. 
ß) Ätzbaryt. Vielfach ist und wird auch noch jetzt zur vollständigen Ver 
kohlung der Pflanzenstoffe besonders in den kieseisäure- und phosphorsäurereichen 
Pflanzenaschen eine wässerige Lösung von Ätzbaryt angewendet, womit die Masse 
durchfeuchtet wird. Der auf diese Weise in die Asche übergehende Ätzbaryt bezw. 
das sich bildende Baryumsulfat erschwert aber die Untersuchung der Asche auf die 
einzelnen Bestandteile sehr, ohne daß diese Art Einäscherung genauere Ergebnisse 
liefert, als das unter 2. b a beschriebene Verfahren. Statt Ätzharyt ist auch 
Baryumsuperoxyd oder Baryumnitrat vorgeschlagen. 
y) Shuttle worth empfiehlt besonders für Stroharten und Blätter denZusatz 
von essigsaurem Calcium (0,2 g CaO auf 5—6 g Substanz), H. Wislicenus 
ein Gemisch von letzterem und reiner Kalkmilch (aus geglühtem Calciumoxalat). 
&) Zucker, Melasse und sonstige Erzeugnisse dieser Art werden unter Zu 
satz von Schwefelsäure verascht und von der Sulfat-Asche 1 / 10 des Gewichtes 
abgezogen, um sie auf Karbonat-Asche umzurechnon. 
Beim Veraschen von Glyzerin mit Schwefelsäure multipliziert man die Asche 
mit dem Faktor 0,8. 
Die unter Zusatz von Schwefelsäure dargestellten Aschen können jedoch nicht 
zur Bestimmung des Chlors und wahrscheinlich auch nicht zu der der Phosphor 
säure dienen. 
«) Zur Ermittelung des Gesamt-Schwefels sind verschiedene Vorschläge 
gemacht; 
1. Nach einem Vorschläge werden in einer Platinschale vorerst etwa 6 g 
chemisch reines Kalihydrat und 3 g reiner Salpeter bei möglichst gelinder Hitze 
mit einer Spiritusflamme zusammengeschmolzen und in die Schmelze ganz all 
mählich kleine Mengen der gepulverten Pflanzenmasse bis zu 4 g eingetragen. 
Nachdem die ganze Masse mit dem Ätzkali zusammengeschmolzen ist, wird noch 
etwas stärker bis zum Weißbrennen erhitzt, erkalten gelassen, die Schmelze mit 
verdünnter Salzsäure gelöst, zur Trockne verdampft, um die Kieselsäure abzuscheiden, 
mit salzsäurehaltigem Wasser aufgenommen und im Filtrat die Schwefelsäure mit 
Chlorbaryum gefällt. 
Auch empfiehlt sich das Einäschern in der Kalihydrat-Salpeter 
schmelze, wenn in den betreffenden Pflanzen oder Pflanzenteilen 
Metalle bestimmt werden sollen, welche, wie Zink, Blei und Arsen, 
durch einfaches Einäschern eine Verflüchtigung erfahren können. 
2. Der Vorschlag von Th. Osborne 1 ) gilt vorwiegend für die Bestimmung 
des Schwefels in Proteinstoffen. 
Ungefähr 10 g Natriumsuperoxyd werden in einem Nickeltiegel in Hydrat verwandelt, 
indem man etwas Wasser zusetzt und so lange über einer Alkohollampe erhitzt, bis der 
*) Zeitschr. f. anal. Chemie 1902, 41, 25.
	        
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